Wetten, dass..?: Kampagne zur Wahlbeteiligung will Grundschulen helfen
Friedrichshain-Kreuzberg.
Die Wahlbeteiligung in Deutschland ist seit Jahrzehnten rückläufig. Die Kampagne „Wählen macht Schule“ will nun mit einem ungewöhnlichen Ansatz auf das Thema aufmerksam machen. Dies soll sich auf die Bundestagswahl am 24. September auswirken.
Das Prinzip von „Wählen macht Schule“ ist einfach. Seit Mitte Juli kann jeder einen Wetteinsatz abgeben. Gewettet wird auf eine höhere Wahlbeteiligung in einem bestimmten Wahlkreis. Die Wette gilt als gewonnen, wenn die Wahlbeteiligung im ausgesuchten Wahlkreis um sechs Prozentpunkte gegenüber der Wahl 2013 ansteigt oder um sechs Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt liegt. Der Wetteinsatz ist jedoch keine Möglichkeit, privat an viel Geld zu kommen. Stattdessen handelt es sich dabei um eine Spende für Grundschulen. Bei Wettabgabe sucht man sich die gewünschte Schule im betreffenden Wahlkreis aus, der die Spende bei gewonnener Wette zugutekommen soll. So kann auch die Schule ausgewählt werden, die zum Beispie das eigene Kind besucht.
Damit eine Grundschule die Spendengelder erhalten kann, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt werden. Die Wette muss gewonnen werden und ein Mindestbeitrag von 300 Euro für die betreffende Schule zusammenkommen. Im Wahlkreis 83, zu dem Friedrichshain-Kreuzberg gehört, sind bereits mehr als 5000 Euro an Wetteinsätzen eingegangen. Das ist bundesweite Spitze. Von den 41 Grundschulen in diesem Wahlkreis hat bis jetzt jedoch noch keine das 300-Euro-Limit erreicht.
Bis zur Wahl ist aber auch noch gut ein Monat Zeit. Sollte die Wette verloren werden oder keine Grundschule im Wahlkreis 300 Euro erreichen, gehen alle Wetteinsätze in einen Jackpot. Aus diesem wird das Geld dann bundesweit an alle Grundschulen ausgeschüttet, die beide Voraussetzungen erfüllen.
Hinter der Kampagne stehen politisch engagierte Bürgerinnen und Bürger. Mit „Wahl macht Schule“ haben sie sich zum Ziel gesetzt, wieder mehr Menschen zum Wählen zu motivieren. Schließlich haben nur in Wahlkreisen mit entsprechend hoher Wahlbeteiligung Grundschulen die Chance, das Geld am Ende zu bekommen. ph
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.