Erinnerung
Willy Brandt bekommt den Nobelpreis

Foto: Bild von Michał auf Pixabay
  • Foto: Bild von Michał auf Pixabay
  • hochgeladen von Uwe Kraus

Der Kniefall, der Mauerfall.

Brandt wollte gerade im Herbst 1971 mit den Abgeordneten im Bundestag den Haushaltsplan für das kommende Jahr beschließen, als die Sitzung unterbrochen wurde, da aus Oslo die Nachricht eingetroffen war: Brandt ist der neue Friedensnobelpreisträger des Jahres 1971. Er war bis dato der 4. Deutsche, der das schaffte.
Was war passiert:
Am 07.12.1970 vorausgegangen, eine Geste, eine der wichtigsten Handlungen, die ein deutscher nach dem Krieg für sein und das europäische Gewissen tat. Er war gerade nach Warschau gereist, um Verträge zwischen dem Osten, zu schließen. Er besuchte hierbei das Warschauer Ghetto, in dem viele Juden ihren Tod fanden. Es war das schlimmste von Hitler betriebene Lager und Juden wurden nur aufgrund ihres Glaubens, ihrer Identität brutalst behandelt, zum großen Teil ermordet und auch nach Auschwitz gebracht.
Brandt tat folgendes: Er kniete vor Demut um das Leid der Menschen, die hier ihren Tod fanden. Diese Geste, sein Respekt und seine eigene Angst, die ihn überkam, als Deutscher hier zu stehen, spiegelten sich in einem Gewissen. Dem Gewisssen des Nachkriegsdeutschlands. Er war beeindruckt oder eher geschockt zugleich durch eben dieses Gewissen und diese Tat, der Kniefall voller Ehrfurcht von dem Leid der Ermordeten läuteten einen neuen Respekt oder eine neue Haltung vor Nachkriegsdeutschland ein. Brandt war überwältigt von Trauer. Der Osten respektierte es und danach wurden immer weitere Beschlüsse für das jetzige Europa, das geeinte Deutschland umgesetzt.
Es kam durch diese Geste dazu, dass Deutschland wieder von den Mächten anerkannt wurde.
Es kam zu Frieden und einem geeinten Europa, zu einem nicht mehr getrennten Deutschland. Ich bin mir sicher, hätte Brandt dies nicht getan, hätte sich alles um Jahre verzögert.
Nur die Einsicht eines Deutschen zu dieser unbegreiflichen Schuld machte, dass wir so wie wir uns jetzt bewegen, frei sind von Trennung, von Besatzung und der Osten, wurde auch befreit in diesem Zug. Wir sind Europäer!
Ich danke Herrn Brandt für diese Geste, aber ich denke, ich selbst wäre in Tränen ausgebrochen, wenn ich das Leid der Menschen in mir gespürt hätte.
Brandt war einer der wichtigsten Demokraten. Und jetzt soll jeder selbst entscheiden, bei der nächsten Wahl, ob wir so Parteien wie die AfD brauchen. Wir brauchen sie hier nicht und nirgends auf der Welt! Und wer so etwas wegen 80 Cent Fernsehgebühr wählt, zerstört diesen europäischen Gedanken. Ich kann Nationalsozialisten und Patrioten nicht verstehen. Wir sind eine Welt-

Soweit,

Uwe Kraus

Autor:

Uwe Kraus aus Friedrichshain

Webseite von Uwe Kraus
Uwe Kraus auf Facebook
Uwe Kraus auf Instagram
Uwe Kraus auf X (vormals Twitter)
Uwe Kraus auf YouTube
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 250× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 659× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.150× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.