Grüne Oase auf dem Dach
Wasserbetriebe zeichnen Baugruppen-Biotop aus
Die Gesamtfläche beträgt 1450 Quadratmeter. Davon sind knapp 1100 Rasen, Pflanzen, Grün. Und das alles fünf beziehungsweise sechs Stockwerke über der Erde.
Der Dachgarten der Baugruppenbewohner in der Haasestraße 1-9 ist ein nicht nur großes, sondern auch besonders schönes und nachhaltiges Biotop. Das alles floss in den Preis ein, mit dem er am 25. Oktober ausgezeichnet wurde. Die Naturoase wurde Sieger im Gründach-Wettbewerb der Berliner Wasserbetriebe.
Die hatten im Sommer zur Teilnahme aufgerufen. 21 Kandidaten meldeten sich. Davon wählte eine Jury fünf für das abschließende Online-Voting aus. Die meisten Stimmen entfielen dabei auf die Haasestraße. Vielleicht schon deshalb, weil diese Höhenanlage eine Menge Nutzer hat. Rund 200 Menschen wohnen unter ihr, darunter viele Kinder. Nahezu alle kommen mehr oder weniger regelmäßig nach oben. Vor allem an warmen Sommertagen werde es oft sehr voll, erzählen die Baugruppenmitglieder. Dass trotzdem jeder Platz findet, ist durch die ausreichende Fläche gewährleistet.
Neben Grün gibt es im Dachgarten auch mehrere Tische und Bänke, Sandkasten und Spielmöglichkeiten für die Kleinen. Zwei Grills sind im Sommer aktiv. Auch eine Toilette ist vorhanden. Yogakurse werden abgehalten, sogar Konzerte veranstaltet.
Die Funktion des Gartens als sozialer Treffpunkt war ein wichtiger Pluspunkt bei der Jury-Bewertung. Bewohner schafften sich einen gemeinsamen Raum, gerade in Friedrichshain, wo es ein Defizit an öffentlichen Grünbereichen gibt, die deshalb auch meist völlig übernutzt sind.
Dazu kam, für die Wasserbetriebe nicht ganz unwichtig, der Umgang mit der Ressource Wasser. Die Fläche speichert und verdunstet Regen und leistet damit einen Beitrag zum Mikroklima. Und mit den Beeten und Ranken werde die Natur in die Stadt geholt, betonte Umweltsenatorin Regine Günther (für Bündnis90/Grüne), die zusammen mit Wasserbetriebe-Chef Jörg Simon die Auszeichnung überreichte. Grüne Dächer seien ein wichtiger Baustein für das Berlin von morgen und werden gefördert mit 1,5 Millionen Euro. Kompetente Beratung gebe es außerdem durch die Regenwasseragentur.
Einen Wasserspender war dann auch ein Preis, neben der Urkunde sowie einem Gartenset. Die Sachgaben könnten sie gut gebrauchen, betonten die Nutzer.
Auf ihrem Dach wird es zwar in den kommenden Monaten etwas ruhiger, aber völlig verwaist wird der Garten auch dann nicht sein. Auf jeden Fall an Silvester sei wieder mit vielen Besuchern zu rechnen. Denn von dort oben gibt es einen tollen Blick über Friedrichshain.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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