Für Hobby und Praxis
Über Autolackierung
Ich hatte für die Autobild einen Text über Lack entworfen. Mein Vater, Willi Kraus, hatte in Kaiserslautern eine kleine Lackiererei.
Hier wollte ich Ihnen diese Text teilen, da Herr Drechsler, der Chefredakteur der Autobild sich noch nicht entschieden hat, ihn zu drucken.... Viel Freude damit: ---
Über Autolack-
Wie sagte einst der Erfinder der Fließbandproduktion des Autos? Mir sind alle Farben recht beim Herstellen meiner Autos, Hauptsache die Autos werden schwarz.. Tatsächlich ist schwarz eine einfache, unbunte Farbe.. Ihr Pigment ist Ruß, Kohle... Wenn heute ein Auto gefertigt wird, entscheidet die Mode, der Geschmack der Kunden... Schwarz hat beim Auftragen kaum Fehler.. Es gibt keine Übergänge, Nebelbildung wie beim Silber und den hellen pigmentierten Farben, die es jetzt gibt.. Wie kam es, dass aus dem beliebten Schwarz, dem Edlen und einfachen Hochglanzlack etwas Neues entstand.. In den 70ern gab es vorrangig einfarbige Autos, den sogenannten 2 K Lack, der von selber glänzte.. Man muss ihn sehen, wie zwei mit Farbe angereicherte Klarlackschichten, z.B. Jamaikagelb... Heutzutage ist das eher out.. Dreischichtlacke und natürlich unser geliebtes Silber, wie auch Perlmuttlacke, die in den 80ern und 90ern vorherschten, eroberten den Markt... Vor allem eher schlechtere Automarken fallen mit schrillen Farben auf.. Bei Mercedes oder den oberen Marken herrscht edle Farbwahl.. Zur Zeit neu in Mode ist wieder Weiß, auch eine am Anfang der Autohistorie beliebte Farbwahl, wobei hier oftmals der Lack in Dreischichtlackierung, quasi Weiß mit Perlmutt und anderen Effekten, der letzte Schrei sind.. Weiß gab es früher nur ohne Pigmente also ohne verschiedenen Effekt, der jetzt meist ein Schimmern der Farben, regenbogenartig hervorruft... Dreischicht ist meiner Meinung nach die Krone der Lackierung und gibt es vor allem bei hellen Farben, aber auch sattem Rot oder Orange! Mit dem jetzt vorherrschenden Wasserlack, bei dem die Zwischentrocknung erschwert ist, ist es schwer eine Reparaturarbeit vorzunehmen... Bei diesen Farben gibt es einen Grundton, eine einfarbige Schicht, auf die eine Lasur mit Gold und Farbeffekten aufgetragen wird.. Es ist fast unmöglich den Farbton zu anderen Teile zu treffen.. Danach kommt wieder Klarlack auf die bearbeiteten Flächen.. Neuster Schrei, seit einiger Zeit auf dem Markt, die sehr teuren Xyrallics.. Hier kostet eine Mischfarbe, von der man nur Tropfen braucht im Halblitergebinde 150€, überhaupt sind Perleffekte teuer... Dass billigste und da wären wir wieder bei Henry Ford, ist schwarz! Empfehlung für eine Farbwahl eines Autos: Wenn man ein edles Fahrzeug kauft sind schrille Farben unangebracht! Maybach oder Jaguar kommen übrigens seit Jahrzehnten mit den selben edlen Farben aus! Selbstständig mit der Spaydose zu arbeiten empfehle ich nicht.. man kann viele Dinge als Laie, aber Lackieren ist ein schweres Gewerk.. Da kann mancher Geselle seine genaue Arbeit nicht--
Für heute ist Schluss, ich hoffe ich habe ihnen die Welt des Lackierens ein wenig näher gebracht..
Uwe Kraus Kaiserslautern
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