Ausstellungsprojekt eröffnet
"Wirte im Lockdown"
Ohne Bars, Restaurants und Clubs keine Gesellschaft. Das im Amano East Side Hotel eröffnete Ausstellungsprojekt „Wirte im Lockdown“ zeigt die Menschen hinter den Tresen und erzählt in eindrucksvollen Bildern ihre Geschichte vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie.
METRO und AMANO luden Größen aus Gastronomie und Politik gemeinsam mit der Fotokünstlerin Helena Heilig zur Eröffnung. Die Ausstellung läuft noch bis zum 30. November und wird im Anschluss in weiteren deutschen Städten zu sehen sein.
Verschlossene Türen, verwaiste Außenterrassen und einsame Tresen. Das Frühjahr 2020 und die darauffolgende Corona-Pandemie veränderten das gesellschaftliche Leben auf einen Schlag. Das Wegbleiben vieler kulturellen Lieblingsorte zeigte den besonderen Stellenwert von Gastgewerbe, Tourismus und Kultur in unserem Alltag. Diejenigen, die das ermöglichen, stehen auch mit Blick auf den Winter 2022 vor vielen Herausforderungen. Das Projekt „Wirte im Lockdown“ der Fotokünstlerin Helena Heilig ist die Dokumentation einer Vollbremsung und der Versuch einer Bestandsaufnahme. Es wagt immer wieder Ausblicke in ein Leben nach Corona: Wird es das Gleiche sein? Wird die Funktion von Restaurants, Bars, Cafés künftig mehr geschätzt als Orte der Begegnung, des sozialen Miteinanders?
Bei der feierlichen Eröffnung am 10. November boten METRO und die AMANO Hotels einen ersten exklusiven Einblick in die Ausstellung „Wirte im Lockdown“ von Helena Heilig und Susanne Fiedler und schufen einen Raum, um im gemeinsamen Austausch diesen Fragen nachzugehen. Der Einladung folgten rund 140 Gäste aus Gastgewerbe, Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) eröffnete die Ausstellung: „Das Gastgewerbe hat besonders für Berlin eine zentrale Rolle. Es zieht Berlinerinnen und Berliner an, wie auch Gäste aus aller Welt. Es gehört zu den Branchen, die besonders von den Folgen der Pandemie betroffen waren. Deshalb war es für den Neustart der Berliner Wirtschaft auch essenziell, die Gastronomie mit dem Neustartprogramm für die Berliner Wirtschaft zu unterstützen. Die Ausstellung ‚Wirte im Lockdown‘ wertschätzt diese wichtige Branche und führt uns vor Augen, was uns lange fehlte und worüber wir uns jetzt wieder freuen können: Wirte mit vollen Gasthäusern.“
Das Großhandelsunternehmen METRO unterstützt das Projekt und bietet der Branche eine Plattform, um über die Themen ins Gespräch zu kommen. Ivonne Julitta Bollow, Senior Vice President Corporate Public Policy METRO AG, dazu: „Die Herausforderungen der Gastronomie müssen auch in der Gesellschaft auf den Tisch, denn wir freuen uns so über den Cafébesuch am Morgen, das Abendessen mit Freunden oder den Clubbesuch, dass wir manchmal die Wertschätzung gegenüber der Branche vermissen lassen. ‚Wirte im Lockdown‘ bietet genau dazu eine Möglichkeit zum Nachdenken.“
Podiumsdiskussion:
Berliner Gastronomiebetriebe im Fokus
Bei der Podiumsdiskussion „Kneipe, Café & KitKat Club – Warum kleine Unternehmen Gesellschaft verbinden“ diskutierten Lena Werner, Bundestagsabgeordnete der SPD, Ilona Scholl, Leiterin des Sternerestaurants Tulus Lotrek in Kreuzberg, Sandra Enis, Gastronomin und Inhaberin des Milja & Schäfa, und die Künstlerin Helena Heilig unter der Moderation von Sven Liebert, METRO AG. Im Mittelpunkt der Diskussion standen Fragen rund um die die politische und gesellschaftliche Wahrnehmung der Gastronomie in der Pandemie und wie mehr junge Menschen dazu motiviert werden können, den Schritt in die gastronomische Selbstständigkeit zu wagen.
Teil des Ausstellungsprojektes sind 192 Gastronomen, 16 davon aus Berlin. Zahlreiche besuchten die Ausstellungseröffnung, so auch Sandra Enis, Inhaberin des Restaurants Milja & Schäfa in Friedrichshain: „Wir haben gern bei dem Projekt mitgemacht, denn auch uns hat die Pandemie hart getroffen. Umso wichtiger ist es, dass wir in der Gesellschaft mehr über die Wertschätzung der Branche diskutieren und die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schafft. Eine Entfristung der reduzierten Mehrwertsteuer von 7 % auf Speisen, auch über 2023 hinaus, wäre ein starkes Signal an die gesamte Branche, weiter durchzuhalten.“
„Die Ausstellung soll auch ein Wachrüttler sein und zum Nachdenken anregen, wie wichtig uns das Gastgewerbe ist. Für mich war es essenziell, die vielen Gesichter hinter einer hart getroffenen Branche zu zeigen. Dass diese Ausstellung nun dank METRO nach Berlin kommt und gleichzeitig als Dialogplattform mit der Politik und Betrieben genutzt wird, freut mich sehr“, so Künstlerin Helena Heilig zur Eröffnung der Ausstellung.
Über das Kunstprojekt „Wirte im Lockdown“
Im April 2020 besuchte das Münchner Fotografinnen-Texterinnen-Duo, bestehend aus Helena Heilig und Susanne Fiedler, 26 Münchner Gastronomen in ihren Lokalen, führten Interviews, fotografierte in den verwaisten Gaststuben. Wenige Tage zuvor, am 21.03.2020 hatte sich für die rund 3.500 Restaurant- und Cafébetreiber der Stadt alles verändert – von einem Tag auf den anderen. Diesen Bruch wollten Heilig und Fiedler in einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt „Wirte im Lockdown“ dokumentieren. Eine Ausstellung war geplant für November 2020, diese musste wegen des zweiten Lockdowns und der Schließung sämtlicher Kulturstätten immer wieder verschoben werden. Seit Dezember 2020 bekamen Gastronomen in Berlin, Hamburg, Reutlingen, Stuttgart, Baden-Baden, Heidelberg, Frankfurt, Köln, Dresden, Leipzig, Nürnberg, Hannover und Bremen Gelegenheit, ihre Geschichte zu erzählen. 5.500 km hat Helena Heilig zurückgelegt, um in 14 deutschen Städten 192 Gastronomen zu fotografieren. Das Team vergrößerte sich auf 8 Journalisten, die nach dem Textkonzept von Susanne Fiedler den Wirten eine Stimme gaben.
Noch bis zum 30. November wird "Wirte im Lockdown" gezeigt im Amano East Side Hotel, Stralauer Platz 29. Darüber hinaus wurde ein Bildband veröffentlicht, der das Gesamtprojekt zusammenfasst.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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