Senat sicher Förderung nur für 2020
Hellersdorfer Initiative bangt um Fortbestand der Station urbaner Kulturen

Barbara Klage, Conny Kahl, Evelin Paap, Lutz Reineke und Rosel Juhl (v.l.n.r.) gehören zu den Anwohnern, die sich an dem Projekt „Die Pampa lebt“ beteiligen. | Foto:  hari
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  • Barbara Klage, Conny Kahl, Evelin Paap, Lutz Reineke und Rosel Juhl (v.l.n.r.) gehören zu den Anwohnern, die sich an dem Projekt „Die Pampa lebt“ beteiligen.
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Die Station urbaner Kulturen am Boulevard Kastanienallee wird es voraussichtlich auch 2020 geben. In jedem Fall wird aber die Arbeit an dem QM-Projekt „Die Pampa lebt“ fortgeführt, mit dem Schwung in den Kiez gebracht werden soll.

Erst kurz vor Weihnachten beendete der Senat die erneute Zitterpartie um die Station urbaner Kulturen und bewilligte wie schon im Vorjahr quasi in letzter Minute Finanzmittel. „Wir haben, so viel ich weiß, die schriftliche Förderzusage noch nicht‘“, sagt Adam Page auf Anfrage der Berliner Woche. Er ist der Sprecher der Initiative urbaner Kulturen. Sie besteht aus einer Gruppe von Künstlern, von der die Station urbaner Kulturen betrieben wird. Träger der Station ist die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK), der auch die Mitglieder der Initiative angehören.

Die Initiative ist seit 2014 in Hellersdorf präsent. Seitdem versucht sie, mit Kunst die Viertel am östlichen Stadtrand zu beleben. Es gab Kunstaktionen an U-Bahnhöfen und Ausstellungen in einem Büro am Cecilienplatz. 2017 verlegte die Initiative ihre Station in leer stehende Gewerberäume am Boulevard Kastanienallee. Ein Jahr zuvor wurde der Boulevard Kern eines neuen Quartiersmanagementgebietes.

Damit konzentrierte sich die künstlerische Arbeit auf dieses soziale Problemgebiet. Die Programmatik spitzte sich zu auf die Aktivierung von Nachbarschaft und Engagement durch weitere Kunstaktionen vornehmlich auf der Grünfläche am U-Bahnhof Cottbusser Platz. Es gab aber auch Ausstellungen und Gespräche in der Station urbaner Kulturen am Boulevard.

Daraus erwuchs das Projekt „Die Pampa lebt“. Es trägt die bisherigen Diskussionen mit Architekten, Planern und Künstlern in die Anwohnerschaft. Dabei geht es darum, Kräfte zu entfalten, um das Leben am Boulevard attraktiver zu machen. Eine Gruppe von Anwohnern trägt hierzu Material zusammen, Fotos, Aussagen und Selbstaussagen. Der Diskurs soll am Leben erhalten bleiben.

Das Projekt wird über den Quartiersfonds finanziert. Es ist im März 2019 angelaufen und soll bis März 2021 gehen. Ein Teil der Ergebnisse wurde bereits in Ordnern zusammengefasst. Diese dokumentieren die Brüche in der Realität und den Stimmungen seit der Wende im Quartier. Ziel ist, Strategien zur Verbesserung der Lage im Quartier auszuarbeiten, vorzuschlagen und dafür zu werben.

„Das Projekt wird in jedem Fall zu Ende geführt“, erklärt Page. Wie es dann in künstlerischen Formen, ob Ausstellungen oder Aktionen, seinen Ausdruck findet, hängt nicht zuletzt von der Zukunft der Station urbaner Kulturen ab. Aufgrund der Unklarheiten zum Jahresende wird es voraussichtlich bis zum Frühjahr keine Ausstellungen mehr geben.

„Der experimentelle Charakter, das Eingehen auf die Strukturen vor Ort, die Konfrontation mit dem Stadtraum als Chance tut dem Boulevard gut", erklärte Kulturstadträtin Juliane Witt (Die Linke). Mit der Förderzusage für dieses Jahr sei die langfristige Finanzierung der Station aber noch nicht gesichert.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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