Noch kein Wohnungsbau in Sicht
Immer wieder erreichen uns Leseranfragen dazu, was nun mit dem Areal des früheren „Mecklenburger Dorfs“ passiert. Vor Ort sind weder Bauschild noch Baumaschinen zu sehen.
Im März 2016 hatten wir berichtet, dass der Investor eine Genehmigung für den Bau von 76 Eigentumswohnungen, zehn Gewerbeeinheiten und ein Café erhalten habe. Die entsprechende Pressemitteilung des Bezirksamts mit der etwas vollmundigen Überschrift „Startschuss für das Bauvorhaben am Generalshof 1“ ist online immer noch einsehbar. Darin wird auch auf einen städtebaulichen Vertrag hingewiesen, der dem Bauherren eine Dachbegrünung, die Neupflanzung von 22 Bäumen und das Anlegen eines öffentlich nutzbaren Wegs sowie den Anschluss an den vorhandenen Park auferlegt.
Der Investor Generalshof GmbH ist ein Unternehmen der Optima-Aegidius-Firmengruppe aus München. Auf deren Internetseite wird eine Investitionssumme von 27 Millionen Euro genannt und potenziellen Wohnungskäufern der Baubeginn im 3. Quartal 2017 versprochen. Mehrere Anfragen an das Unternehmen zum Stand des Bauvorhabens durch die Redaktion blieben leider unbeantwortet.
Die 2016 erteilte Baugenehmigung gilt erst einmal drei Jahre, eine Verlängerung ist möglich. Auf Nachfrage teilt der zuständige Stadtrat Rainer Hölmer (SPD) mit, dass es keine neuen Erkenntnisse gibt.
Im Frühjahr 1973 war auf dem Grundstück zwischen Alter Spree und Straße Am Generalshof die Freiluftgaststätte „Mecklenburger Dorf“ errichtet worden. Hier wurden Teilnehmer und Besucher der „Weltfestspiele der Jugend und Studenten“ beköstigt. Als einzige von mehreren dafür aufgebauten Freiluftgaststätten blieb das „Mecklenburger Dorf“ stehen und war fortan Ausflugsgaststätte. Nach 1990 verfiel die Anlage.
Im Jahr 2000 hatte dann die Bayerische Hausbau ein Projekt mit 109 Wohnungen und Tiefgarage vorgestellt und sogar ein Bauschild aufgestellt. 2001 sollte Baustart für das 30 Millionen Mark teure Vorhaben sein. Die Bagger rückten nicht an und das Bauschild verrottete noch mehrere Jahre hinter Brennsesselbüschen.
Etwas später versuchte dann ein Köpenicker Gastronom einen Neuanfang. Im Jahr 2014 war damit dann Schluss, der neue und zugleich jetzige Münchner Eigentümer kündigte alle Nutzungsverträge.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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