Köpenick. Das Stadttheater Cöpenick hat mit Problemen zu kämpfen. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, dann fällt am 29. November der letzte Vorhang.
Matthias Seidel und Michael Weitz vom Verein "Kunstfabrik Köpenick" haben die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben. Vor allem profitierte das Theater bisher von den verschienen Arbeitsfördermaßnahmen. "Die sind seit Beginn des Jahres weggefallen", sagt Prokurist Seidel. "Es fehlen uns jetzt die Mitarbeiter, die hinter der Bühne alles gemacht haben." Das Theater hatte im vergangenen Jahr 25 Mitarbeiter aus Arbeitsfördermaßnahmen. Nur mit ehrenamtlicher Arbeit lässt sich so ein Betrieb nicht auf Dauer aufrechterhalten. "Unsere Mitarbeiter haben Kulissen gebaut, Kostüme geschneidert und Perücken hergestellt", so Seidel.
Seit 1995 agiert das Theater unter dem Dach der Kunstfabrik. Es ist eines der ältesten Theater der Stadt Berlin. Am 14. Februar 1889 öffnete das "Stadttheater Cöpenick" in Kleins Hotel am Alten Markt. Allerdings musste das Gebäude Anfang der 50er-Jahre wegen Baufälligkeit abgerissen werden und Köpenick hatte für viele Jahre kein Theater mehr.
Die Wendezeit brachte die Rückbesinnung auf den Kiez. Am Gründonnerstag 1992 schlug die Stunde der Wiedergeburt mit der Aufführung von "Wat braucht der Berliner" im Festsaal des Köpenicker Rathauses. Das Ensemble fand in der Kunstfabrik Köpenick als Träger ein Dach über dem Kopf und Bretter unter den Füßen. Seit 1998 spielt es in der Friedrichshagener Straße 9. Etwa 8000 Kinder haben die 240 Veranstaltung im vergangenen Jahr besucht. "Wir haben auch Stücke für Erwachsene und gehen auch zu Aufführungen in andere Spielstätten", berichtet Weitz.
Im Mai feiert man noch ein Jubiläum. Vom 26. Mai bis 3. Juli gibt es die 20. Theaterfestspiele für Kinder und Jugendliche. "Es ist das größte Theaterfestival für Kinder und Jugendliche in Berlin", betont Michael Weitz. "Wir haben vor 20 Jahren mit acht Gruppen angefangen." Inzwischen haben sich 25 Gruppen aus dem ganzen Bundesgebiet angemeldet.
Das Theater bekommt zwar eine jährliche Unterstützung von 25.000 Euro vom Bezirk, aber das reicht für den Betrieb nicht aus. Und so hoffen die Mitarbeiter auf ein Wunder. "Wir haben uns schon um Sponsoren und Patenschaften gekümmert", sagt Matthias Seidel. Doch bisher ohne Erfolg. "Es geht nicht um Millionen-Beträge, wir brauchen 180.000 Euro im Jahr."
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