Parademarsch auf dem Köpenicker Rathaushof: Die Hauptmann-Garde meldet sich zurück 

Karsten Reimer als Hauptmann von Köpenick erwartet, dass die Rekruten vor ihm strammstehen. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick und vor allem dessen Besucher haben ihre Touristenattraktion zurück. Ab sofort marschiert die Hauptmann-Garde wieder.

„Melde jehorsamst, wir sind wieder da“, verkündet Hauptmann Karsten Reimer. Nach Querelen im Verein und einem Wechsel im Vorstand wurde der einstige Rekrut befördert und mimt nun jeden Sonnabend den legendären Hauptmann von Köpenick. Derzeit hat die Garde zehn Mitglieder, darunter sechs aktive Gardisten. Unterstützung kommt von Albrecht Hoffmann, der sonst als Pinselheinrich Zille in der Köpenicker Altstadt und darüber hinaus unterwegs ist. Er tritt in der auf 25 Minuten gerafften „Köpenickiade“ als Bahnhofswirt und als Köpenicker Bürgermeister an.

Bei den Touristen kommt das Spektakel, welches nicht mehr vor dem Rathaus, sondern im ruhigeren Rathaushof aufgeführt wird, gut an. Preußische Uniformen, Berliner Kasernenhofton – "Ich bestrafe Sie mit drei Wochen Latrinenputzen" – und schmissige Lieder sind eben in. Einige Besucher des Spektakels singen dann sogar mit, wenn die alte Kaiserhymne „Heil Dir im Siegerkranz“ angestimmt wird.

Inzwischen hat die Garde sogar zwei Frauen. Die treten zwar auch in Uniform an, marschieren aber nicht mit. Sie stehen während der Aufführungen für Fragen und Informationen zur Verfügung.

Damit die Auftritte auch in Zukunft gesichert sind, braucht die Hauptmann-Garde personelle und finanzielle Unterstützung. Wer mitmarschieren will, muss nicht unbedingt in NVA oder Bundeswehr gedient haben, das Marschieren und die Griffe am Gewehr hat bisher jeder Zivilist schnell gelernt. „Wir brauchen aber auch finanzielle Unterstützung. Von den Spenden für unsere Auftritte können wir nicht alle Kosten bestreiten, eine neue Uniformjacke schlägt mit 600 Euro zu Buche. Wir würden auch private oder Firmenfeiern mit der Garde begleiten oder bei Hochzeiten vor dem Köpenicker Rathaus zum Spalier antreten“, sagt Vereinsvorsitzender Georg Stieler, der sonst lieber als einfacher Rekrut antritt.

Die Köpenicker Hauptmann-Garde wurde vor 18 Jahren als ABM-Projekt des Tourismusvereins ins Leben gerufen. Seit 2005 kümmert sich ein Verein um die Erinnerung an den Gaunerstreich des falschen Hauptmanns Wilhelm Voigt anno 1906. Jeweils sonnabends ab 11 Uhr kann man die Garde auf dem Innenhof des Köpenicker Rathauses erleben, der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Kontakte zur Garde über Georg Stieler, 0157 87 57 11 37.
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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