Ab 2025 nur noch Elektroboote?
Bündnisgrüne wollen Fahren mit Verbrennungsmotor auf Müggelsee unterbinden

Mit diesem Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung haben die Bündnisgrünen einen Shitstorm bei Facebook ausgelöst. Die Partei möchte auf dem Großen Müggelsee spätestens ab 2025 nur noch motorisierte Sportboote und Partyflöße mit Elektro- oder Hybridantrieb fahren lassen.

„Beim Betrieb der mit Verbrennungsmotoren angetriebenen Boote gelangen Treibstoff, Öl und Verbrennungsrückstände ins Wasser. Durch den Sog und Wellenschlag können Ufer erodieren und Fischbrut geschädigt werden“, schrieben die Fraktionsvorsitzenden Claudia Schlaak und Jacob Zellmer. Nur in einer intakten Natur könnten Ruder-, Kanu- und Segelvereine ihren Sport auch in Zukunft betreiben. „Es sollte unser aller gemeinsames Ziel sein, die Natur und Schönheit der Landschaft des Müggelsees als Erholungs- und Freizeitgebiet auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Der Müggelsee muss den Schutz bekommen, den er verdient“, erklärten sie.

In der BVV-Sitzung am 25. März wurde der Antrag aus Zeitgründen nicht behandelt und vertagt. Allerdings wurde bereits im Voraus teils heftig darüber diskutiert. Auf Facebook hagelte es Kommentare. Manche gingen deutlich unter die Gürtellinie. Zellmer beklagte sich später in einer Stellungnahme: „In den letzten Tagen sind wir massiv von Trollen und Menschen, die unsere Ideen grundsätzlich ablehnen, angegriffen worden.“ Einige User regten sich über die „typische Verbotspartei“ auf und sahen darin einen Angriff „auf die kleinen Leute“, denen „das letzte bisschen Freiheit“ genommen werden solle. Andere wiederum machten sich die Mühe, sich mit der Argumentation der Grünen auseinanderzusetzen. „Alle Boote mit Verbrennungsmotor müssen innerhalb der Fahrrinne fahren! Nicht eine ernsthafte Welle kommt da bis zum Ufer“, schrieb einer. „Die modernen Bootsmotoren sind alle sehr umweltfreundlich und leise“, meinte ein anderer, der zugleich kritisierte, dass sich „normale Bürger“ ein Elektroboot nicht leisten könnten. „Wie können denn Boote mit Elektroantrieb Sog und Wellenschlag verhindern? Irgendwie erschließt es sich mir nicht“, kommentierte jemand. „Und dann fährt man fünf Stunden außen rum mit Verbrenner?“, fragte ein anderer.

Jacob Zellmer erklärte, keine Verbote zu fordern, sondern lediglich eine Debatte anstoßen zu wollen. Das dürfte ihm gelungen sein.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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