Köpenick. Der Regionalbahnhof Köpenick geisterte jahrelang durch die Planungen der Deutschen Bahn. Zwischenzeitlich hatte sie ihn sogar komplett beerdigt.
Jetzt scheint es doch wieder die Chance zu geben, den vom Land Berlin seit über einem Jahrzehnt geforderten Regionalbahnhof zu bauen. Das wird aus einer schriftlichen Antwort der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt auf eine Anfrage der SPD-Abgeordneten Ellen Haußdörfer und Tom Schreiber deutlich. Darin stellt Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler (SPD) fest, dass der geplante Bahnhof für das Land Berlin weiter einen hohen Stellenwert hat. Bei einem Gespräch zwischen Vertretern von Bahn, Bund und Land Berlin am 1. Oktober scheint ein Durchbruch erreicht worden zu sein.
Um die von der Bahn befürchtete Behinderung des Güterverkehrs auf der Strecke zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) auszuschließen, soll zwischen Kreuz Wuhlheide und dem früheren Güterbahnhof Köpenick ein drittes Streckengleis zum Überholen eingebaut werden. Finanziert wird es gemeinsam durch Bund, Bahn und Berlin. Die neue Lösung hat allerdings auch weitere Folgen. Die Auslegungen und Bürgereinwendungen zum Planfeststellungsbeschluss sind Makulatur, das Verfahren muss noch einmal neu gestartet werden. „Einen belastbaren Zeitplan für den Bau und die Inbetriebnahme des Regionalbahnhofs Köpenick gibt es in diesem frühen Planungsstadium noch nicht“, muss Staatssekretär Gaebler den Abgeordneten mitteilen.
Die Schuld an der Verzögerung trägt allein die Deutsche Bahn. Ursprünglich sollte der Regionalbahnhof 2007 fertig sein. Dann stieg die Bahn aus der Finanzierung aus. Das Land Berlin signalisierte Bereitschaft, den fünf Millionen Euro teuren Bau zu finanzieren. Im März 2014 war das der Bahn auch nicht mehr recht. Sie teilte mit, das sie einen Planungsstopp verhängt hätte, weil die in Köpenick haltenden Regionalzüge die auf der europäischen Fernstrecke Aachen-Kaunas (Litauen) fahrenden Güterzüge behindern könnten.
Im Übrigen erteilt die Bahn einem weiteren Betrieb des Regionalbahnhofs Karlshorst eine Absage. Sobald der Regionalbahnsteig für die Frankfurter Bahn am Ostkreuz in Betrieb geht, wird der Regionalbahnsteig in Karlshorst geschlossen. Das ist bisher für Dezember 2017 vorgesehen. RD
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