Start für den Brückenbau
Erste Teile wurden bereits miteinander verschweißt
Auf der Baustelle der Salvador-Allende-Brücke geht es jetzt auch sichtbar mit dem Neubau voran. Erste Teile für die neue Spreeüberquerung sind bereits eingetroffen.
Die ersten drei jeweils rund 20 Tonnen schweren Brückenteile waren Ende Februar aus dem thüringischen Nordhausen per Schwertransporter nach Berlin gebracht worden. Inzwischen wurden die Einzelteile bereits zu einem sogenannten Schuss verschweißt. Die sind im Durchschnitt 23 Meter lang und werden vor Ort zur fertigen Brücke mit einer Gesamtlänge von 129 Metern verschweißt.
In den nächsten Wochen kommen weitere Einzelteile aus Thüringen nach Berlin. Hersteller ist die Firma Schachtbau Nordhausen, die neben Stahlbrücken auch Anlagen für den Bergbau produziert. Unter anderem stammen die vor wenigen Monaten fertiggestellten Bahnbrücken über den Sterndamm in Johannisthal von diesem Unternehmen. Allein für die jetzt im Bau befindliche westliche Fahrbahnseite werden 18 Einzelteile benötigt. Der Transport erfolgt in der Nacht. Gefahren wird über die Dammbrücke, durch Alt-Köpenick und dann über Müggelheimer und Wendenschloßstraße. Die Lange Brücke ist für den Transport so schwerer Lasten nicht mehr zugelassen.
Bis zum Sommer soll die neue Brückenhälfte im Rohbau fertig sein. Dann erfolgt an einem Wochenende bei Vollsperrung der Spree in diesem Bereich der Einschub. Dabei wird die Brücke über eine auf Schwimmpramen angebrachte Stützkonstruktion auf die vorbereiteten Widerlager und Strompfeiler abgelegt. Zum Jahresende soll der erste Teil der neuen Salvador-Allende-Brücke für den Verkehr frei gegeben werden. Allerdings wird geprüft, wegen des Totalausfalls der östlichen Brückenhälfte Ende Januar den Bau zu forcieren. „Aufgrund der jetzigen Situation wird alles unternommen, um die Baumaßnahme zu beschleunigen und so eine frühere Verkehrsfreigabe des ersten Bauabschnitts der neuen Brücke zu erreichen. Hierzu laufen derzeit Gespräche mit den Beauftragten Unternehmen. Die Errichtung eines Mehrschichtensystems ist eine Option“, teilte Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese dem Köpenicker Abgeordnetenhausmitglied Tom Schreiber (SPD) auf eine entsprechende Anfrage mit.
Streese erklärt auch, warum es keine Ausnahmegenehmigung gibt, mit Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen über die nur noch für Fußgänger und Radfahrer zu nutzende Brückenhälfte zu fahren. „Nach intensiver Prüfung kann aus Sicherheitsgründen aufgrund des eingetretenen irreversiblen Bauwerkzustands keine Ausnahme von der Sperrung vorgenommen werden“, so der Staatssekretär.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.