Neue Brücke verbindet Baumschulenweg und Oberschöneweide
Kurz vor Weihnachten gab es ein ganz besonderes Geschenk für alle Berliner, die auf gute Verkehrswege angewiesen sind: Am 21. Dezember wurde die Minna-Todenhagen-Brücke für den Verkehr frei gegeben.
Das 420 Meter lange Bauwerk stellt eine kurze Verbindung zwischen der Köpenicker Landstraße und der Rummelsburger Straße dar und verbindet die Ortsteile Baumschulenweg und Oberschöneweide miteinander. Für den Fahrzeugbvrkehr stehen je Fahrtrichtung zwei Spuren, außerdem separate Spuren für Fußgänger und Radfahrer, zur Verfügung. Pro Tag werden nach Schätzungen rund 37 000 Kraftfahrzeuge die Spree an dieser Stelle überqueren. „Mit der Minna-Todenhagen-Brücke bekommen wir eine neue Verkehrsverbindung über die Spree, die die Wohnstraßen von Ober- und Niederschöneweide vom Verkehr entlastet. Das bringt mehr Lebensqualität für Anwohner, die neue Buslinie sorgt für eine bessere Anbindung von Oberschöneweide an den öffentlichen Nahverkehr“, sagte Senatorin Regine Günther (parteilos, für Bündnis 90/Grüne) im Rahmen der feierlichen Übergabe der Spreebrücke.
Deren Bau hatte 2013 begonnen und sollte ursprünglich bereits 2016 beendet sein. Kurz nach dem Einschub der ersten Brückenhälfte im Sommer 2015 stürzte jedoch ein 90 Tonnen schweres Brückenteil ab, die Arbeiten kamen über Wochen zum Erliegen.
Der Brückenbau hat rund 73 Millionen Euro gekostet. Davon 50 Millionen Euro für das eigentliche Brückenbauwerk, 19,5 Millionen Euro für den Straßenbau und 3,3 Millionen Euro für den Ankauf von Grundstücken auf beiden Seiten der Spree. Für den Bau der Brücke mussten rund 100 Bäume gefällt werden, außerdem wurden in Oberschöneweide rund 30 Kleingärten aufgegeben.
Galgenfrist für die Fähre
Mit Fertigstellung der Brücke hat die BVG hier eine neue Buslinie eingerichtet. Der Bus 365 fährt vom S-Bahnhof Baumschulenweg als Ringlinie über die Brücke und durch das Wohngebiet entlang der Nalepastraße bis zum Knoten Wilhelminenhofstraße/Edisonstraße und zurück. Die in Brückennähe verkehrende Spreefähre F 11 sollte eigentlich mit Fertigstellung der Brücke eingestellt werden. Nach Protesten durch Anlieger bekam die Verbindung eine „Galgenfrist“ bis Ende 2018, verbunden mit regelmäßigen Zählungen der Fahrgäste.
Ein weiteres Brückenprojekt im Südosten liegt derzeit auf Eis. Die Wilhelminenhofbrücke soll einmal die Ostendstraße in Oberschöneweide mit der Schnellerstraße in Niederschöneweide verbinden. Selbst für den Planungsbeginn wird derzeit noch kein Termin genannt. Für die Erneuerung der maroden Salvador-Allende-Brücke in Köpenick haben hingegen vor einigen Wochen die Arbeiten begonnen.
Benannt ist die neue Brücke nach Minna Todenhagen (1880-1950), einer SPD-Politikerin. Sie war Mitbegründerin der Arbeiterwohlfahrt, Gemeindevertreterin von Treptow sowie von 1925 bis 1932 und von 1946 bis 1948 Stadtverordnete von Berlin.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.