Neuer Anlauf für Regionalbahnhof
Planungsunterlagen können noch bis 25. September eingesehen werden
Der Traum der Köpenicker von einem Regionalbahnhalt soll doch noch Wirklichkeit werden. Jetzt hat das Eisenbahnbundesamt ein neues Planfeststellungsverfahren eingeleitet.
Ein erstes Verfahren aus dem Jahr 2010 war eingestellt worden, weil die Deutsche Bahn damals kein wirtschaftliches Interesse an einem Regionalbahnhalt mehr sah. Bahnmanager befürchteten eine Konkurrenz zur parallel laufenden S-Bahnstrecke nach Erkner und sorgten sich um möglich Behinderungen des lukrativen Güterfernverkehrs durch haltende Regionalbahnen.
Erst nach der Zusage des Landes Berlin, Mehrkosten für den Bau eines Ausweichgleises zu übernehmen setzt die Bahn den Regionalbahnhof wieder auf ihre Planungsliste. Geplant sind nun ein Regionalbahnsteig, ein drittes Fernbahngleis, eine Erweiterung des Bahnhofsgebäudes, zusätzliche Abgänge zur Bahnhofstraße und ein weiterer Zugang am östlichen Bahnsteigende mit Personenunterführungen und Zugängen zu S-Bahn- und Regionalbahnsteig. Außerdem sollen Brücken über die Wuhle, über die Hämmerlingstraße und die Bahnhofstraße neu gebaut werden.
In der aktuellen Verkehrsprognose gehen man von 60 000 Personen pro Tag aus, die am Bahnhof Köpenick Bahn, Bus oder Straßenbahn nutzen. Für den Regionalbahnsteig geht man von 13 500 Fahrgästen aus, die täglich ein-, aus- oder umsteigen. Geplant sind zwei Regionalbahnhalte pro Stunde, in der Hauptverkehrszeit ein 20-Minten-Takt der Regionalbahnlinie RE 1.
Entfallen ist aber eine Verlegung des Regionalbahnsteigs über die Bahnhofstraße. Hier ist dafür wegen des jetzt geplanten dritten Fernbahngleises schlicht kein Platz mehr.
Die Pläne zum Bau eines Regionalbahnhofs sind inzwischen fast schon eine unendliche Geschichte. Bereits 1999 kündigte die Deutsche Bahn den Bau an und versprach die Fertigstellung bis 2007. Das wurde dann mehrfach verschoben. Derzeit geht man davon aus, dass im kommenden Jahr der Planfeststellungsbeschluss vorliegt. Baubeginn könnte dann 2022 sein, Betriebsaufnahme 2026. Dann hätten die von der Bahn zu verantwortenden Verzögerungen fast 20 Jahre gedauert. Köpenick hat übrigens seit 1842 Bahnanschluss. Damals hielten hier die Züge auf der Strecke Berlin-Frankfurt (Oder). Die Planungen dafür hatten rund zwei Jahre gedauert. Die Planungsunterlagen können noch bis 25. September in der Stadtplanung im Rathaus Köpenick, Alt-Köpenick 21, Raum 164, eingesehen werden. Geöffnet ist montags bis mittwochs von 9 bis 15 Uhr, donnerstags von 10 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr. Am Donnerstag ist jeweils von 15 bis 18 Uhr ein Vertreter der Deutschen Bahn für Erläuterungen vor Ort. Einwendungen zum Bauvorhaben können bis 25. Oktober abgegeben werden.
Einsicht in die Unterlagen ist auch im Internet möglich: https://bwurl.de/14in
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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