"Kein Wellnesstempel, aber praktisch"
Schwimmhalle auf Zeit eröffnet an der Gitschiner Straße

Blick in die Halle: Das Schwimmbecken ist 25 Meter lang und hat fünf Bahnen. | Foto:  Berliner Bäder-Betriebe/Elke A. Jung-Wolff.
  • Blick in die Halle: Das Schwimmbecken ist 25 Meter lang und hat fünf Bahnen.
  • Foto: Berliner Bäder-Betriebe/Elke A. Jung-Wolff.
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Für die neue Schwimmhalle auf dem Gelände des Sommerbades Kreuzberg sind die Bauarbeiten abgeschlossen. Laut Bäderbetrieben öffnet der Interimsbau noch im August.

Die Schwimmhalle auf Zeit ist fertig gebaut. In Kürze können dort Schüler, Vereinssportler, aber auch Familien ihre Bahnen ziehen. Die schlichte graue Halle steht auf der Liegewiese des Sommerbades Kreuzberg an der Prinzenstraße. Sie hat ein 25-Meter-Becken mit fünf Bahnen, Startblöcken und einen Nicht-Schwimmerbereich. An der tiefsten Stelle kann man fast zwei Meter tauchen.

Gebaut wurde die Schwimmhalle Kreuzberg – so ihr offizieller Name – in Leichtbauweise, also ähnlich wie eine Lagerhalle. Und das hat seinen Grund. „Es musste schnell gehen und relativ kostengünstig werden, denn hier im Bezirk besteht ein hoher Bedarf an Schwimmplätzen“, erklärt Christian Hammerich, Leiter Bädermanagement bei den Berliner Bäder-Betrieben (BBB) im Youtube-Video. „Die Halle ist kein Wellnesstempel, aber sie ist praktisch und schnell erreichbar.“

Begonnen hatten die Bauarbeiten mit dem Ausheben der Baugrube im Mai 2020. Die reine Bauzeit sollte eigentlich nur etwa ein halbes Jahr dauern. Die Eröffnung planten die Bäderbetriebe für dieses Frühjahr. Da wurde nämlich das nahe gelegene Wellenbad am Spreewaldplatz geschlossen. Mindestens zweieinhalb Jahre wird das Bad grundsaniert. Dem Frühjahrsstart der Interimsschwimmhalle machte dann aber die Pandemie einen Strich durch die Rechnung.

Etwa fünf Jahre bleibt die Schwimmhalle Kreuzberg in Betrieb. Wie lange genau, hängt von zwei Großprojekten ab: vom Neubau der Schwimmhalle an der Holzmarktstraße 51 in Friedrichshain und vom Sanierungsfortschritt des Wellenbades. Für die Bäderbetriebe, die mit dem Schnellbau selbst Neuland betreten, könnte die Schwimmhalle auf Zeit aber ein berlinweites Modell sein – immer dann, wenn Bäder saniert werden müssen und ein Ersatzbau auf Zeit gebraucht wird.

Preiswerter Aufbau, schneller Rückbau

Auch für die Architekten war der Bau der Interimsschwimmhalle etwas Besonderes. „Wir mussten eine Lösung finden, die nicht nur kostengünstig ist bei Errichtung und Betrieb, sondern auch relativ unproblematisch wieder zurückgebaut werden kann“, erläutert Projektarchitekt Tobias Reckert vom beauftragten Studio Gollwitzer Architekten. Deshalb hängen in der Halle die Rohre für die Lüftung und Akustik sichtbar von der Decke. Weil die Paneelwände zu dünn sind, um sie dort verschwinden zu lassen. Die Halle hat wie sonst üblich auch keinen Technikkeller. Leitungen und Anlagen sind draußen in einem mobilen Container untergebracht. Der Hallenboden wiederum ist nicht aus Fliesen, sondern PU-beschichtet. Kleine eingebaute Glaskugeln machen den Belag rutschfest.

Betrieben wird das neue Bad getrennt vom Sommerbad Kreuzberg. Der Eingang liegt deshalb nicht an der Prinzenstraße, sondern an der Gitschiner Straße. Wird das Schwimmbad irgendwann nicht mehr gebraucht, bleiben Umkleiden, Duschen und Toiletten nach der Demontage für die Gäste des Sommerbades stehen. Geöffnet ist die neue Schwimmhalle unter der Woche zwischen 6.30 und 8 Uhr für Schulklassen und Vereine sowie für Frühschwimmer. An den Wochenenden steht die Halle allen offen und zwar von 10 bis 17 Uhr. Tickets spuckt ein Automat aus, da es keine Kasse gibt. Für den ersten Eindruck geht es hier zum Youtube-Film der Bäderbetriebe: www.youtube.com/watch?v=lk-JH0h7F_w .

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 77× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 524× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 492× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 442× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 469× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.