Gezeichnete Kapitalismuskritik: Cartoonlobby stellt in der MedienGalerie aus

„Das Kapital kehrt zurück.“ Ganz so ist es dann doch nicht gekommen. y | Foto: Thomas Frey
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  • „Das Kapital kehrt zurück.“ Ganz so ist es dann doch nicht gekommen. y
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Kreuzberg. Die Regierung kriecht den Lobbyisten in eine bestimmte Körperöffnung. So stellt sich George Riemann das wirkliche Machtgefüge vor.

Er ist einer von knapp 40 Cartoonisten und Karikaturisten der Vereinigung Cartoonlobby, deren Arbeiten in der aktuellen Ausstellung der ver.di MedienGalerie, Dudenstraße 10, zu sehen ist. Unter ihnen befinden sich auch zahlreiche gerade in Berlin bekannte Vertreter der Zunft wie Freimut Woessner, Erich Rauschenbach oder Klaus Stuttmann.

Sie alle zeigen bis zum 26. Februar ihre Werke zum Thema Kapitalismus. Ein weites Feld, das hier natürlich ganz speziell beackert wurde. Den Titel "Lob des Kapitalismus" können nur Menschen für bare Münze nehmen, die völlig ironiefrei sind.

Denn natürlich geht es um dessen Auswüchse wie Bankenrettung, Griechenlandkrise, Globalisierung, prekäre Beschäftigung hier, Massenarbeitslosigkeit anderswo, um nur einige Schlagworte zu nennen. Für die Zeichner bedeuteten sie eine Art Konjunkturprogramm.

Da überschreiten im Bild von "Burkh", die Abkürzung für Burkhard Fritsche, millionenschwere deutsche Steuerflüchtlinge jubelnd die Schweizer Grenze in Richtung Heimatland, weil sie auf die Zinsabgeltungssteuer hoffen. Dazu der Text: Fast wie '89, nur ohne Trabi und mit Kohle.

Witzig, auch wenn das Zinsabgeltungssteuer-Abkommen mit der Schweiz dann doch nicht zustande gekommen ist. Was einem bekannten Fußballmanager zum Verhängnis wurde.

Zwischen einstiger Tagesaktualität und eher zeitlosen Problemen bewegt sich auch insgesamt die Bandbreite der Bilder. Aus manchen spricht auch eher der große Ernst statt feine Ironie. Und manchmal wurden altbekannte Stereotypen verwendet, wie etwa bei der Regierung im Gesäß der Lobbyisten. Aber auf solche Beispiele kann bei diesem besonderen "Lob" wohl nicht verzichtet werden.

Die Ausstellung ist Montag und Freitag von 14 bis 16, Dienstag, 17 bis 19, Donnerstag von 13 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter: www.mediengalerie.de. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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