Er schuf ein Wahrzeichen
Manuel García Moia, Maler des Wandgemäldes am Monimbóplatz, verstarb

Manuel García Moia bei der Arbeit an einem Gemälde. | Foto:  Christel Schemel
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  • Manuel García Moia bei der Arbeit an einem Gemälde.
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Der Bezirk trauert um den nicaraguanischen Maler Manuel García Moia. Der Schöpfer des Wandgemäldes am Monimbóplatz verstarb kürzlich in Frederick (Maryland) in den USA.

Manuel García Moja zählte zu den bedeutendsten Vertretern der naiven Malerei Nicaraguas. Sein riesiges „Nicaraguanisches Dorf – Monimbó 1978“ ist inzwischen zu einer Sehenswürdigkeit in Berlin geworden.

Manuel García Moia schuf sein Mural im Jahr 1985. In Ost-Berlin gab es seinerzeit in Vorbereitung auf „750 Jahre Berlin“ die Idee, Wände künstlerisch gestalten zu lassen, um mehr Farbe ins Stadtbild zu bringen. Einer der Künstler, die beauftragt wurden, war der Maler aus Nicaragua. Er kam aus Monimbó, dem indianischen Viertel der Stadt Masaya. In seinem Heimatland hatte er sich bereits als begnadeter Maler von Murales einen Namen gemacht. Murales sind großflächige Wandbilder, die in lateinamerikanischen Städten und Gemeinden allerorten zu finden sind. Die Künstler widerspiegeln auf ihnen das Leben in ihrer Kommune, stellen Vielfalt und Toleranz dar und bringen auf diesen Bildern politische Aussagen herüber.

Vor drei Jahren restauriert

Solch ein Bild malte Manuel Garcia Moia, unterstützt von den Berlinern Martin Hoffmann und TRAK Wendisch, auf die Giebelwand des Hauses an der Lichtenberger Brücke. Er thematisiert die spontane Volkserhebung der indianischen Einwohner in Masaya gegen das Somoza-Regime im Sommer 1978. Diese lebten im Stadtteil Monimbó unter besonders elenden Bedingungen. Die Somoza-Nationalgarde schlug den Aufstand mit massivem Gewalteinsatz blutig nieder.

Vor drei Jahren wurde das 255 Quadratmeter großen Kunstwerk umfassend restauriert und erstrahlt wieder in frischen Farben. Dafür sorgte die „Initiative für den Erhalt des Nicaragua-Giebelwandgemäldes beim Kulturring in Berlin“. Nach der Rekonstruktion ehrte der Bezirk Lichtenberg den Maler im Jahr 2020 mit dem Lichtenberger Bezirkstaler.

Nach dem Tod von Manuel García Moia sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke): „Wir sind sehr bestürzt über diese traurige Nachricht und sprechen der Familie und den Freunden unsere aufrichtige Anteilnahme aus. Das Monimbó-Fassadenbild ist das größte Kunstwerk des Malers in ganz Europa und es ist ein Wahrzeichen Lichtenbergs. Das eindrucksvolle Giebelbild wird uns immer an seinen Schöpfer erinnern.“

Manuel García Moia wurde 1936 in Monimbó geboren. Er entstammte der indigenen Volksgruppe der Chorotega. Ab 1959 studierte er an der Escuela Nacional de Bellas Artes in Managua. 1973 war er Gründer der Academia de Pintura Primitivista in Somoto und viel beschäftigter Maler. Manuel García Moias Bilder zeigen häufig Szenen aus seiner Geburtsstadt und deren Viertel Monimbó. Oft widmete er sich der Darstellung des traditionellen Lebens auf dem Lande. Viele seiner Motive basieren auf Erinnerungen an seine Kindheit: Feste, Märkte, das bunte Treiben der Menschen oder auch das Einbringen der Ernte.

Manuel García Moia bei der Arbeit an einem Gemälde. | Foto:  Christel Schemel
Manuel García Moia schuf das große Wandbild "Nicaraguanisches Dorf – Monimbó 1978“. Vor drei Jahren ist es rekonstruiert worden. | Foto:  Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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