Andreas Prüfer will nicht stellvertretender Bürgermeister bleiben

Andreas Prüfer (Die Linke) kandidiert für das Bürgermeisteramt. | Foto: Wrobel
  • Andreas Prüfer (Die Linke) kandidiert für das Bürgermeisteramt.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Andreas Geisel ist nicht mehr Bezirksbürgermeister, sondern Senator für Stadtentwicklung und Umwelt. Seinen Job in Lichtenberg macht jetzt sein Stellvertreter Andreas Prüfer (Die Linke), der eigentlich Stadtrat für Bürgerdienste, Ordnungsangelegenheiten und Immobilien ist und für das Bürgermeisteramt kandidiert. Die Berliner-Woche-Reporterin Karolina Wrobel sprach mit ihm.

Die Bezirksverordneten wählen voraussichtlich am 22. Januar einen neuen Bürgermeister. Stehen im Bezirksamt bis dahin alle Räder still? Welche Möglichkeiten haben Sie als stellvertretender Bürgermeister?

Andreas Prüfer: Manchmal wünscht man sich, dass im Rathaus mal ein Rad stillsteht. Nein, die Räder drehen sich. Es sind für mich vor allem eine ganze Menge mehr Termine. Und es müssen auch Entscheidungen getroffen werden. Finanziell bewegen wir uns im Rahmen eines beschlossenen Haushaltes. Geschenke zu verteilen verbietet sich also. Die Zeit des "Amtierens" ist keine Zeit für Revolution. Es gilt, den Laden am Laufen zu halten. Gerne rede ich allerdings mit den Fraktionen darüber, was wir ändern können. Auch um auszuloten, was passieren könnte, wenn ich zum Bürgermeister gewählt werde.

Nebenbei müssen Sie sich als Stadtrat auch um einige Bereiche kümmern. Und das Bezirksamt muss Personal einsparen - kann der Bezirk da überhaupt noch auf den Bürger eingehen?

Andreas Prüfer: Natürlich setzt die Personaldecke Grenzen des Machbaren. Prioritäten zu setzen fällt manchmal schwer. Ich versuche, akute Bürgerhinweise besonders wichtig zu nehmen. Doch ich musss mich auch um Verwaltungsarbeit im engeren Sinn kümmern: Anträge bescheiden, Anordnungen treffen. Ich will hier vor allem würdigen, dass sich viele unserer Mitarbeiter sehr engagieren, ob bei der Teilnahme an Bürgerversammlungen, im Bürgerhaushalt-Begleitgremium oder bei der Beantwortung ungezählter Anliegen, die uns täglich erreichen.

Die Lichtenberger Bürgerämter sind überlastet. Warum kommt es immer wieder zu stundenlangen Wartezeiten?

Andreas Prüfer: Die zuständigen Stadträte aller Bezirke haben sich verständigt, wieder einheitlicher zu handeln. Bis Mitte 2015 soll erreicht werden, dass Anliegen in den Bürgerämtern möglichst innerhalb von 14 Tagen bearbeitet werden. Für 70 Prozent dieser Anliegen sollen Termine angeboten werden. Das heißt, jeder, der kommt wird bedient: mit einem Termin oder sofort. Wir definieren dazu konkrete Dienstleistungen mit und ohne notwendige Terminvereinbarung und auch solche, wo ein schriftlicher Antrag ausreichend ist. Wir bekommen sogar ein wenig mehr Personal. So hoffen wir, die Überlastungen künftig zu vermeiden.

Im Juli 2013 brannte die Turnhalle des Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums in Karlshorst nieder. Bis 2017 müssen die Schüler auf die Fertigstellung der neuen Halle warten. Sehen Sie eine Möglichkeit, die Fertigstellung zu beschleunigen?

Andreas Prüfer: Es gibt einen Zeit- und Finanzierungsplan, den derArchitekt für sehr ehrgeizig hält. Meine Aufgabe ist es, den Plan einzuhalten und Verzögerungen zu vermeiden. Projektsteuerung und Architekt wissen, dass die Beschleunigung des Baus gewünscht ist und suchen nach Reserven - bislang sehen sie keine. Es ist eh besser, nicht immer nur zu versprechen, sondern ehrlich zu informieren.

Ihre Wünsche fürs neue Jahr?

Andreas Prüfer: Ich hoffe, dass die Bürger uns weiterhin sagen, was anders werden muss. Wir werden ehrlich sagen, was geht. Trotz der guten Entwicklung des Bezirkes gibt es Menschen, die von sozialer Not und Armut betroffen sind. Deshalb möchte ich insbesondere um Solidarität mit den über 2000 Flüchtlingen bitten, die im Bezirk leben. Und wünsche allen viel Erfolg im Jahr 2015!

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 251× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 662× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.151× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.