Schlechte Aussichten für Nahversorgung in manchen Lichtenberger Kiezen
"Die Nahversorgungssituation im Gensiger Viertel ist für ältere Anwohner einfach unzumutbar", sagt der Lichtenberger SPD-Vorsitzende und Abgeordnete Ole Kreins. Seit der Schließung des Rewe-Marktes Ende 2012 müssen die Bewohner des Viertels lange Wege für den Einkauf auf sich nehmen. Eine ähnliche Situation erwartet die Anwohner in Friedrichsfelde Ost, wenn in der Charlottenstraße 9 Ende Mai der Netto-Discounter dicht macht.
Die Lösung fürs Gensinger Viertel, so die SPD im Bezirk, läge in der Entwicklung des brachliegenden Nahversorgungszentrums "Kalinka" zum Wohnstandort. Dort plant die Hanseatische Immobilien Treuhand (HIT) den Neubau von über 70 Einfamilienhäusern. Damit würde das Gebiet für Supermarkt-Ansiedlungen attraktiver, hofft die SPD und will, dass der Investor Flächen für den Einzelhandel schafft. Doch der von der HIT angeschobene Bebauungsplan für das Wohnprojekt sieht keine freien Flächen mehr vor, auf denen ein großes Lebensmittelgeschäft Platz fände. "Die Fläche ist vollständig verplant", bestätigt Stadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU). Der Investor könne höchstens gewonnen werden, kleinere Einzelhandelsflächen zu schaffen.
Eine ähnliche Situation entwickelt sich in Friedrichsfelde Ost. "Seit Jahren werden die Einkaufsmöglichkeiten im Gebiet weniger", so Michael Grunst, Fraktionsvorsitzender von Die Linke. Seine Partei setzt sich dafür ein, die Nahversorgung um die Alfred-Kowalke-Straße herum zu sichern. Auch hier sollen bei Wohnungsbauprojekten die privaten Investoren Flächen für Einzelhandel einplanen. Sowohl auf der Fläche des Netto-Marktes als auch auf dem ehemaligen Schulgelände in der Alfred-Kowalke-Straße ist Wohnungsbau geplant. Die Bezirksverordneten fordern vom Bezirkesamt, den Investoren das Versprechen abzuringen, auf kleinen Flächen für Einzelhandel zu sorgen.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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