Ein Ortsteil wird zur Großbaustelle
Umfangreicher Umbau der Bahnhofstraße beginnt im Juli 2020

Ab Sommer 2020 wird die Bahnhofstraße zur Baustelle. Die Gewerbetreibenden hoffen, dass ihnen die Einnahmen nicht einbrechen. | Foto: Philipp Hartmann
  • Ab Sommer 2020 wird die Bahnhofstraße zur Baustelle. Die Gewerbetreibenden hoffen, dass ihnen die Einnahmen nicht einbrechen.
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Viele Lichtenrader werden in den kommenden Jahren mit massiven Bauarbeiten leben müssen. So werden nicht nur der Ausbau der Dresdner Bahn und die Neugestaltung rund um die Alte Mälzerei vorangetrieben. Das Bezirksamt lässt auch die Bahnhofstraße umbauen.

„Wir haben drei große Bauvorhaben, die koordiniert werden müssen“, sagte Sabine Slapa, Geschäftsführerin des Stadtentwicklungsbüros „die raumplaner“, bei der Vorstellung des Projekts am 12. August in der völlig überfüllten Aula des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums. Die für das Straßen- und Grünflächenamt zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) betonte, dass die Bahnhofstraße für den Bezirk einen besonderen Stellenwert einnehme. Bei der Umgestaltung soll vor allem eine verbesserte Aufenthaltsqualität erreicht und die Fahrbahn für eine größere Verkehrssicherheit neu aufgeteilt werden.

Im Moment ist die Situation nicht zufriedenstellend, wie alle Beteiligten betonen. Bemängelt werden die vielen Schlaglöcher, zu enge Bürgersteige, fehlende Fußgängerüberwege, Radwege und Sitzgelegenheiten. Statt schöner Begrünung gibt es am Straßenrand meist nur unansehnliches Gestrüpp. Einige Fassaden bröckeln vor sich hin. „Mit Flanieren ist hier nicht viel“, meinte daher auch ein Mitglied des an den Planungen maßgeblich beteiligten Gebietsgremiums. Um dies zu ändern, wurde seit 2014 ein Gestaltungskonzept entwickelt. Dieses geht vor allem zu Lasten der Autofahrer und zugunsten der Fußgänger und Radfahrer.

Geplant ist unter anderem, dass die Bahnhofstraße mit teils grün gefärbten, in beiden Fahrtrichtungen je 1,80 Meter breiten Radstreifen ausgestattet wird. Diese liegen zwar unter der Normbreite, werden von der Senatsverkehrsverwaltung jedoch akzeptiert, um die Straßenbäume erhalten zu können. Für den motorisierten Verkehr verkleinert sich damit die Fahrbahn. Es bleiben in beiden Richtungen noch je 3,20 Meter. Die Anzahl der Parkbuchten neben den Radstreifen wird deutlich reduziert. Fußgänger sollen sich dafür über neue Aufenthaltsbereiche mit heller Pflasterung, zahlreichen Neuanpflanzungen und mehr Sitzmöglichkeiten freuen dürfen. Die Anwohner hoffen jedoch, dass nicht die bereits in der Bergmannstraße in Kreuzberg vieldiskutierten Parklets aufgebaut werden. Darüber hinaus sind ein Wasserspiel, drei Trinkbrunnen, eine Elektroladestation und eine Bücherzelle geplant. Die Kreuzung Rehagener Straße wird eine Ampel bekommen, weil dort viele Schulkinder queren. Um zu verhindern, dass durch die Neuaufteilung der Fahrbahn Autos falsch parken und Radfahrer dadurch ausweichen müssen, will Stadträtin Heiß verstärkt den Ordnungsdienst zu Kontrollen vorbeischicken.

Nach derzeitigem Stand wird der Umbau im Juli 2020 beginnen und im Dezember 2022 abgeschlossen sein. In dieser Zeit soll die Bahnhofstraße zur Einbahnstraße werden. Für die parallel dazu im dritten Quartal 2020 startenden Hauptbaumaßnahmen der Dresdner Bahn werden die Briesing- und die Goltzstraße zur Umfahrungsstrecke. Letztere soll dafür statt des Kopfsteinpflasters eine Asphaltdecke bekommen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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