Stromausfall am Stadtrand

Um mit ihren Ausstellungsvorbereitungen nicht in Verzug zu geraten, hat Sylvia Zeeck den Stromausfall mit Kerzenlicht kompensiert. | Foto: Julius Zeeck
  • Um mit ihren Ausstellungsvorbereitungen nicht in Verzug zu geraten, hat Sylvia Zeeck den Stromausfall mit Kerzenlicht kompensiert.
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Lichtenrade. In der Nacht vom 13. zum 14. März hatte die moderne Zivilisation im Süden der Stadt vorübergehend Pause. Knapp fünf Stunden, von etwa 2.45 bis kurz nach 7.30 Uhr, waren etwa 35 000 Haushalte und 1500 Gewerbebetriebe ohne Strom.

Zudem fielen in dem betroffenen Gebiet in Lichtenrade, Mariendorf, Marienfelde und Buckow auch Ampelanlagen und viele Straßenlaternen aus. Weithin schien nur der Mond noch helle. Bei der Polizei liefen derweil die Notruftelefone heiß, sodass sie über Twitter darum bitten musste, wegen des Stromausfalls nicht die 110 anzurufen. Laut BVG waren zumindest der U- und S-Bahnbetrieb nicht betroffen. Nach Angaben des Netzbetreibers Vattenfall war ein Kabelschaden zwischen zwei Umspannwerken Ursache der Störung.

Für die die Künstlerin Sylvia Zeeck aus Lichtenrade war das in diesem Moment eine besondere Herausforderung. Die Malerin ist gerade mit den Vorbereitungen für ihre alljährliche Ausstellung im eigenen Garten beschäftigt, konnte nicht wissen, wie lange der Stromausfall dauert und wollte sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. Also zündete sie einfach ein paar Kerzen an und zeichnete locker weiter. Künstler haben diesbezüglich scheinbar ein dickes Fell. Jedenfalls ließ sich auch Künstlerkollege Niels Dettmar, als „Kupferklopfer“ stadtbekanntes Berliner Original aus Lichtenrade, nicht wirklich aus der Ruhe bringen. „Es war Stromausfall und der Kupferklopfer klopft auf Kupfer, was denn sonst!?“, so Dettmer durch und durch pragmatisch. „Im Mittelalter ging schließlich auch alles ohne Strom“, meint Sylvia Zeeck. Alle Betroffenen eint nun zumindest die Erfahrung, was alles heutzutage ohne Strom alles nicht funktioniert. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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