Mit der Kamera im Anschlag
Sie sitzen um den großen Tisch in der Mitte des Raumes. Beamer und große Leinwand stehen bereit. Hier werden gleich die Fotografien präsentiert, die in der vergangenen Woche entstanden sind. "Auf unseren Treffen zeigen wir unsere Bilder, tauschen unsere Erfahrungen aus und üben konstruktive Kritik", sagt Club-Vorsitzender Jürgen Badtke zur Arbeit der Gruppe. Neben den wöchentlichen Zusammenkünften, treffen sich die Mitglieder zu Workshops mit verschiedenen Schwerpunkten wie digitale Bildbearbeitung, Bewegung in der Fotografie und Umgang mit Filtern auf dem Plan.
Die Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, anspruchsvoll und engagiert zu fotografieren. Aber auch der Spaß und die Freude an der Fotografie sollen nicht zu kurz kommen. Oft sind die Mitglieder gemeinsam auf Fotowanderungen durch Berlin und das Umland unterwegs, aber auch privat ist die Kamera immer "schussbereit". Nicht zuletzt auch deshalb, weil in jedem Monat ein bestimmtes Thema auf dem Programm steht. Die Fotografien dazu werden am Ende des Monats ausgewertet. Eines wird als "Bild des Monats" gekürt. Die Themen sind vielseitig und reichen von "Straßenleben" über "Filigranes" bis "Spuren der Zeit".
Regelmäßig zeigt der Fotoclub in Ausstellungen in den Rathäusern und Volkshochschulen die Ergebnisse seiner Arbeit.
Doch die Mitglieder des Fotoclubs schmoren nicht nur im eigenen Saft. Neu ist eine Kooperation mit der Kita Südwest im Brittendorfer Weg. Der Kontakt ist bei einer Ausstellung des Fotoclubs entstanden. "Die Bilder gefielen der Kita-Leiterin. Sie hat angeboten, sie in ihrer Einrichtung auszustellen", sagt Clubmitglied und IT-Verantwortlicher Reiner Krause. Als ihr Treffpunkt im Kommunikationszentrum aufgrund von Sanierungsarbeiten vorübergehend nicht nutzbar war, konnten die Hobbyfotografen die Räume der Kita nutzen. Daraus ist ein enger Kontakt entstanden. Es werden Bilder zu Themen gezeigt, die auch Kinder interessieren und die von den Erziehern in die pädagogische Arbeit einbezogen werden können. Sogar kleine Bilderbücher zu verschiedenen Handwerksberufen hat der Fotoclub für die Kinder angefertigt.
Besonders stolz sind die Fotografen auch auf eines ihrer Mitglieder: Eilert Wahl hat ein "Lexikon der Fotografie" verfasst und vor Kurzem auf den Markt gebracht.
Gegründet hat sich der Fotoclub 1976 als Seniorenfotogruppe. Das "Senioren" im Namen wurde irgendwann abgeschafft, denn man wollte sich auch jüngeren Hobbyfotografen öffnen. "Allerdings bedingt die Uhrzeit unserer Treffen um 14 Uhr, dass nur Ruheständler kommen", sagt Jürgen Badtke. Aber vielleicht haben ja auch Hausfrauen oder Schichtarbeiter Zeit und Interesse. "Sie sind herzlich eingeladen, montags bei uns reinzuschauen."
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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