Grünanlage mit Naschecke und Everglades
Wie der Volkspark umgestaltet werden soll

Projektleiter Alessandro Drescher am Sumpfgarten mit einer historischen Karte des Volksparks. | Foto: Fotos: Schilp
7Bilder
  • Projektleiter Alessandro Drescher am Sumpfgarten mit einer historischen Karte des Volksparks.
  • Foto: Fotos: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Im kommenden Jahr geht es los. Dann soll die Umgestaltung des Volksparks Mariendorf beginnen. Um die Planungen vorzustellen, hatte das Bezirksamt Ende September zu einem zweistündigen Informationsspaziergang eingeladen.

Start war auf dem verwilderten Areal zwischen Rixdorfer Straße und dem Hockeyplatz. Entstehen soll hier ein naturnaher Spielplatz mit einem Bereich für Kleinkinder, einer „Aktivzone“ für alle Generationen und eine Lichtung. Dazwischen finden Tischtennisplatten, Picknicktische und Trinkbrunnen Platz.

Blick in den Sumpfgarten, der bald auch für mobilitätseingeschränkte Menschen erreichbar sein soll. | Foto: Schilp
  • Blick in den Sumpfgarten, der bald auch für mobilitätseingeschränkte Menschen erreichbar sein soll.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Auch eine Naschecke ist geplant. „Mit Johannis-, Brom- und Himbeeren, dazwischen Kornelkirsche und Äpfel“, sagte der beauftragte Planer Johann Senner. Die dort stehenden Bäume sollten erhalten werden, genauso wie am Rodelhang. Grundsätzlich würden Bäume nur dann abgeholzt, wenn sie nicht mehr standsicher seien. Auf der angrenzenden Fläche am Stadion ist ein Hundeauslauf vorgesehen. Und entlang der „Spange“, an der Säuleneichenallee neben dem Hockeyplatz, sollen Bewegungsgeräte aufgestellt werden. Die Teilnehmer des Spaziergangs konnten auf einer Tafel einen gelben Punkt unter ihre Favoriten kleben. Die meisten votierten für Balance- und Reckstangen sowie den Crosstrainer.

Der Rundgang führte in die Bereiche, die auf der Karten rot umrandet sind. | Foto: Schilp
  • Der Rundgang führte in die Bereiche, die auf der Karten rot umrandet sind.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Außerdem Thema war die Aussichtsterrasse am Eckernpfuhl, die nur ein paar Meter entfernt von der Spange liegt. „Sie funktioniert nicht, wird nicht genutzt“, so Alessandro Drescher, verantwortlicher Projektleiter aus dem Grünflächenamt. Deshalb soll die Sichtbeziehung von der Allee zum Pfuhl wiederhergestellt und ein kleiner Pfad dorthin geschaffen werden.

Weiter ging es zum Sumpfgarten, Teil einer eiszeitlichen Pfuhlkette, der vor dem Zweiten Weltkrieg übrigens eine Riesenplansche war, wie Drescher erklärte. Die Vegetation wurde bereits ausgelichtet, Staudenknöterich und Brombeeren entfernt, sodass die Luftwurzeln der Sumpfzypressen wieder gut zu sehen sind. Der Plan ist, das Areal dauerhaft feucht zu halten, unter anderem gespeist mit Wasser aus dem Blümelteich und den umliegenden Sportanlagen.

Je nach Lage, Schatten oder Sonne, werden im Staudengarten unterschiedliche Arten gepflanzt. Auf dieser Tafel sind die Stauden für die Nord-Ost-Ecke, den "Steppengarten", abgebildet. | Foto: Schilp
  • Je nach Lage, Schatten oder Sonne, werden im Staudengarten unterschiedliche Arten gepflanzt. Auf dieser Tafel sind die Stauden für die Nord-Ost-Ecke, den "Steppengarten", abgebildet.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

In Anlehnung an die Everglades, einen Nationalpark im Süden von Florida, sollen hier großblätterige Stauden wie Tafelblatt und Pestwurz gepflanzt werden, ebenso wie Sumpfschwertlilie, Winter-Schachtelhalm, Sumpfdotterblume und andere Gewächse, die Feuchtigkeit lieben und sich gut gegen unliebsame grüne Konkurrenz durchsetzen können. „Der Sumpfgarten wird zum Biotop, das sich ungestört entwickeln soll. Für die Parkbesucher wird es aber einige Stichstege geben“, so Senner. Damit auch mobilitätseingeschränkte Menschen die Natur erleben können, soll ein barrierefreier Zugang her. Letzte Stationen des Rundgangs waren der Stauden- und der Rosengarten. Im Staudengarten ändert sich das Prinzip der Pflanzung ein wenig. In den vier Ecken werden weniger Arten, aber in größerer Stückzahl gepflanzt. Es gibt zudem ein neues Farbkonzept, das für einen noch schöneren Anblick sorgen soll. Im Rosengarten wird der Schwerpunkt auf klimafesten Rosen gelegt, die Hitze, Trockenheit, Krankheiten und Schädlingen besser trotzen können. Zudem wird der Rasenstreifen auf einen knappen Meter verbreitert, was die Pflege der Blumen sehr viel einfacher macht.

Die künftige Spielplatzzone ist in drei Bereiche geteilt. | Foto: Schilp
  • Die künftige Spielplatzzone ist in drei Bereiche geteilt.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Schließlich sprach Alessandro Drescher darüber, dass der Rosengarten für gehbehinderte Menschen bisher nur von der Prühßstraße aus erreichbar ist. Diese Situation soll mit zwei neuen seitlichen Wegen und Rampen auf den Nebentreppen verbessert werden. „Außerdem wollen wir die Sitzbänke wieder instandsetzen“, so Drescher.

Die Umgestaltung des denkmalgeschützten Volksparks kostet rund 3,5 Millionen Euro. Eigentlich hätten die Arbeiten schon beginnen sollen. „Es war aber gut, dass wir nicht gezwungen waren zu bauen“, sagte Drescher. In der „chaotischen Zeit“ mit Corona, Lieferengpässen und hohen Preisen wäre das Vorhaben schwierig geworden. „Für 2024/25 haben wir nun Sicherheit und auch Firmen, die bereits ihr Interesse bekundet haben.“

Die Sumpfzypressen bilden Luftwurzeln aus. | Foto: Schilp
  • Die Sumpfzypressen bilden Luftwurzeln aus.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Wer sich das Ganze noch einmal anschauen und beispielsweise bei der Auswahl der Sportgeräte mitreden möchte, der hat dazu demnächst die Möglichkeit. Das Projekt soll auf www.mein.berlin.de veröffentlicht werden.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" in der Zossener Straße ist imer einen Besuch wert.
6 Bilder

Yummy Kitchen
Köstlichkeiten aus der südindischen und sri-lankischen Küche

Seit 2021 existiert das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" im angesagten Kreuzberger Kiez und lädt Liebhaber der südindischen und sri-lankischen Küche zum ausgiebigen Schlemmen und Genießen ein. So wundert es nicht, dass sich die Location, die über Innenplätze auf zwei Ebenen sowie einen gemütlichen Außenbereich verfügt, zu einem geschätzten Treffpunkt gemausert hat, der zahlreiche Berliner Stammgäste, aber auch Touristen aus dem In- und Ausland regelmäßig begrüßt. Verkehrsgünstig und...

  • Kreuzberg
  • 26.04.24
  • 276× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 336× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 332× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! | Foto: milangucic@gmail.com

Schonende OP-Methode
Patienteninfo: Wenn die Hüfte schmerzt

Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! Entdecken Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen auf unserem Infoabend. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, führt Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen. Erfahren Sie, wie die schonende AMIS-Methode eine minimalinvasive Implantation von Hüftprothesen ermöglicht und die Fast-Track-Behandlung eine rasche...

  • Hermsdorf
  • 26.04.24
  • 185× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 381× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 708× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.