Arbeitsgruppe auf Standortsuche
Marzahn-Hellersdorf startet erneuten Anlauf für ein Freibad
Mehr als 250 000 Menschen leben im Bezirk. Doch wenn die Temperaturen steigen, gibt es kein Freibad zum Erholen. Viele Bürger und Bezirkspolitiker wünschen sich ein solches Bad und setzen sich dafür ein. Doch es ist schon schwierig, einen geeigneten Standort zu finden.
Wer sich bei warmem Sommerwetter am Wasser niederlassen möchte, der muss in andere Bezirke oder in das Berliner Umland ausweichen. Denn das Wernerbad in Kaulsdorf hat seine Türen bereits im Jahr 2002 geschlossen. Seither nutzen viele Marzahn-Hellersdorfer den Orankesse oder den Müggelsee zum Abkühlen. Einzig für die jüngsten Bewohner des Bezirks gibt es seit 25 Jahren die Kinderplansche im Marzahner Bürgerpark.
Doch nun gibt es wieder neue Hoffnung auf ein richtiges Freibad. Zur Zeit werden zwei Ideen im Bezirk ernsthaft diskutiert. Eine Kommission der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat 19 Vorschläge für ein Freibad erarbeitet. Hinter der Schwimmhalle am Helene-Weigel-Platz könnte der Traum vom Freibad endlich etwas werden. Dieser Standort ist einer von 19 im Bezirk, die von der Arbeitsgruppe der BVV ausgewählt wurde. Der Standort wäre ideal, da sich gleich nebenan ein Spielplatz und eine Sporthalle befinden. Allerdings müsste der Springpfuhl und das Gelände drumherum gesichert werden und stünde als Fläche für ein Freibad nicht zur Verfügung. Dadurch wäre der Standort wieder zu klein für ein Bad. Ein weiterer Nachteil sind die Hochhäuser in unmittelbarer Nähe, wodurch dem Lärmschutz eine besondere Bedeutung zukommt. Die Kommission rechnet mit Beschwerden der Anwohner wegen Lärmbelästigung.
Auch die Kaulsdorfer Seen und der Biesdorfer Baggersee stehen auf der Vorschlagsliste. Aber sie verfügen über keine öffentlichen Badestellen. Es gibt also keine Aufsicht und vor allem die Wasserqualität wird nicht regelmäßig untersucht.
Sportstadtrat Gordon Lemm favorisiert das Kinderbad „Platsch“ als Standort. Dort könne ein Hochplateau mit einem Schwimmbad gebaut werden. „Dazu gibt es bereits eine erste Studie. Man könnte eine 25 Meter-Bahn bauen und die Liegeflächen erweitern“, erklärt Lemm. Rund 10 000 Quadratmeter Fläche wäre für ein Freibad notwendig. Politische Unterstützung bekommt Stadtrat Lemm von der Linkspartei im Abgeordnetenhaus. Kristian Ronneburg (MdA/Die Linke) erinnert daran, dass vor 40 Jahren der Bezirk Marzahn gegründet wurde. Schon damals sei den Menschen ein Freibad versprochen worden.
„Ziel ist es, sich auf eine kleine Anzahl von Standorten festzulegen“, fordert Ronneburg. Diese Auswahl trifft die Arbeitsgruppe Freibad in der Bezirksverordnetenversammlung. Anschließend muss mit dem Senat über die Standorte verhandelt werden. Denn letztlich trifft der Senat die Entscheidung, ob ein Freibad gebaut wird oder nicht.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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