Mit Weißwein, Brot und Lavendel
500. Brautpaar gab sich das Ja-Wort in der Marzahner Bockwindmühle

Maria und Ali Ilikli küssten sich nach der Trauungszeremonie vor der Marzahner Bockwindmühle.  | Foto: hari
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  • Maria und Ali Ilikli küssten sich nach der Trauungszeremonie vor der Marzahner Bockwindmühle.
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Das 500. Hochzeitspaar hat sich in der Marzahner Mühle trauen lassen. Die Bockwindmühle ist ein attraktiver Ort für Paare, sich das Ja-Wort zu geben.

Gerade die historisch und rustikal anmutende Kulisse unter den breit ausladenden Mühlenflügeln auf dem Mühlenberg zieht die Hochzeitspaare an. Und Müller Jürgen Wolf hat sich einiges einfallen lassen, um die Trauung an diesem Ort zu einem einzigartigen Erlebnis werden zu lassen. So können sich Paare vor der Zeremonie vom festlich geschmückten Treppenpodest der Mühle hoheitsvoll winkend fotografieren lassen. Genauso beliebt ist das Foto nach der Trauungszeremonie an der 2004 vom Mühlenverein angelegten Hochzeitstreppe. Hier können sich die Paare, allein und mit Gästen, umsäumt von weißen Rosen vor dem Hintergrund der Mühle fotografieren lassen.

Müller Wolf hat sich aber noch eine besondere Mühlen-Zeremonie einfallen lassen. Jedes Paar erhält als Geschenk neben einer Flasche Weißwein, ein frisch gebackenes Brot und ein Säckchen Lavendel im Mühlenbeutel überreicht. Außerdem hat es, als erstes gemeinsames Werk, an der kleinen „Hochzeitsmühle“ ein Säckchen Getreide zu Mehl zu mahlen.

Diesem Zeremoniell unterzogen sich am 20. September, Ali und Maria Ilikli aus Mahlsdorf. Sie gaben sich als 500. Hochzeitspaar das Ja-Wort in der Marzahner Mühle. Sie wurde 1997 zur Außenstelle des Standesamtes erhoben und ist damit die erste Hochzeitsmühle in der Region Berlin-Brandenburg. Damit knüpfte das Bezirksamt an die Tradition an, Mühlen als besondere Orte zu betrachten. Im Mittelalter waren Mühlen, ähnlich wie die Kirchen, Asylorte. „Mühle und Ehe haben überhaupt viel miteinander gemeinsam“, sagt Müller Wolf. Sie müssten nicht nur an schönen, sonnigen Tagen funktionieren, sondern auch in stürmischen Zeiten. Dabei sollte jeder für sich und die Seinen das Beste daraus machen.

„Meine Frau hat sich um den Hochzeitstermin gekümmert“, erzählte der Bräutigam, bevor er seine den Mühlenberg heraufsteigende Braut (29) begrüßte. Der Buchhalter und die Einzelhandelskauffrau aus Mahlsdorf hätten sich am liebsten in Schloss Biesdorf das Ja-Wort gegeben. Das war aber nicht möglich, weil es nicht zu den Hochzeitsorten im Bezirk gehört. „Aber hier ist es auch sehr schön“, erklärte der 30-jährige Bräutigam.

Die Bockwindmühle ist nämlich eine vonnur  vier offiziellen Trauungsorten im Bezirk, indem das Ja-Wort von einem Standesbeamten oder einer Standesbeamtin entgegengenommen und dokumentiert wird. Die drei anderen sind das Rathaus in Helle Mitte, das Gründerzeitmuseum Mahlsdorf und der Chinesische und Orientalische Garten in den Gärten der Welt. „Wir haben im Jahr durchschnittlich 800 Hochzeiten im Bezirk. In der Mühle sind es zwischen 40 und 50. Sie ist damit ausgebucht“, sagte die Leiterin des Standesamtes des Bezirks, Anette Riebow, die sich freute, das 500. Ehepaar in der Mühle persönlich trauen zu dürfen.

Die Bockwindmühle ist im übrigen nicht nur bei Hochzeitspaaren aus dem Bezirk beliebt. Aus Deutschland und selbst aus dem Ausland reisen Paare an, um sich hier das Ja-Wort zu geben. So ließen sich beispielsweise Brautleute aus Frankreich und Peru in der Mühle trauen. „Ein Paar kam sogar aus dem Weltall zu uns“, erzählt Müller Wolf schmunzelnd. Das war ein Paar, das sich als Klingone und Vertreterin der Weltraumföderation zur Trauung kostümiert hatte.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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