Porträts von starken Frauen
Monika Schüler überrascht mit neuer Ausstellung

Monika Schüler arbeitet im Lichthof ihres Hauses an einem Bild. Sie ist seit 1997 an den Rollstuhl gefesselt.  | Foto: hari
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  • Monika Schüler arbeitet im Lichthof ihres Hauses an einem Bild. Sie ist seit 1997 an den Rollstuhl gefesselt.
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Monika Schüler zeigt in ihrer neuen Ausstellung in der Bezirkszentralbibliothek Mark Twain Porträts von Frauen. Die Marzahner Malerin stellt damit eine neue Seite ihres Schaffens vor und plädiert dafür, hinzuschauen, was Frauen alles leisten.

Monika Schüler stellt zum dritten Mal innerhalb von rund zehn Jahren in der Bezirkszentralbibliothek aus. In der Ausstellung mit dem Titel „Die Frau von nebenan“ betritt sie für sich Neuland. Es sind fast ausschließlich Frauenporträts, die sie für die Wände der drei Etagen der Bibliothek zum Hängen ausgewählt hat.

Schüler war bisher im Bezirk hauptsächlich durch Acrylbilder bekannt, die durch ihren bewegten, abstrakten Charakter und eine lebendige Farbigkeit ansprechen. Auch von solchen Arbeiten sind in der Bibliothek einige zu sehen. Der neue Akzent ihres Schaffens tritt hierdurch besonders deutlich hervor.

Monika Schüler wurde 1951 in Gera geboren. Sie war zunächst dort als Versicherungskauffrau beruflich tätig. 1971 zog sie nach Berlin und arbeitete ab 1974 im Außenhandel. Sie schloss ein Fachhochschulstudium als Diplom-Betriebswirtin ab. Nach zwei Hüftoperationen wurde sie 1997 berentet. Zum Fortbewegen benötigt sie einen Rollstuhl.

Schüler hat seit ihrer Kindheit große Lust am Malen. Diese konnte sie erst nach ihrer Verrentung völlig ausleben. Neben der Arbeit an Bildern bildete sie sich durch Galeriebesuche im Selbststudium weiter, nahm zwei Jahre Privatunterricht im Malen und Zeichnen und besuchte Kurse im Seiden-, Aquarell- und Acrylmalen.

Inspiration: Frauen aus Freundes- und Bekanntenkreis

Seit 2006 stellt Schüler regelmäßig ihre Bilder aus. Ausstellungsorte waren neben der Berolina Galerie im Rathaus Mitte und dem Haus der Demokratie und Menschenrechte Berlin im Bezirk unter anderem auch das Stadtteilzentrum Mosaik und das Kino Kiste. Rund 300 Bilder malte sie seit 1998.

„Bisher hatte ich mich niemals an Porträts herangetraut“, erzählt Schüler. Diese Blindstelle sei anlässlich ihrer vorherigen Ausstellung in der Twain-Bibliothek 2015 bewusst geworden. Danach entschloss sie sich, sich auch an dieses Genre heranzuwagen. Die beiden darauffolgenden Jahre waren geprägt von Studien und Versuchen.

Den Zugriff auf dieses Thema fand sie in der Beschäftigung mit Frauen aus ihrem Bekannten- und Freundeskreis, mit deren Lebenshintergrund sie sich eingehend beschäftigte. So entstanden Porträts von einer Nachbarin, die Blumen züchtet und verkauft, von einer Baggerführerin im Tagebau und von einer Frau, die auf Mallorca an einer Hotelrezeption arbeitet und, da der Mann arbeitslos ist, die gesamte Familie damit ernährt. Es sind Bilder von Frauen entstanden, die Schweres erlebt, gesundheitliche Probleme haben oder hatten, vom Babyglück überrascht wurden, den Partner verloren oder große sportliche Erfolge erzielten.

Die Ausstellung „Die Frau von nebenan“ ist bis 28. August in der Mark-Twain-Bibliothek, Marzahner Promenade 55, zu besichtigen. Öffnungszeiten sind montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 19.30 Uhr, mittwochs von 14 bis 19.30 Uhr, sonnabends von 10 bis 14 Uhr.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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