Ein Traum von einem Arbeitsplatz
Simon Rehle (33) ist der neue Müller für die Marzahner Mühle

Simon Rehle fühlt sich an seinem Arbeitsplatz in der Marzahner Mühle wohl und ist stolz auf seine neue Arbeit.  | Foto: hari
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  • Simon Rehle fühlt sich an seinem Arbeitsplatz in der Marzahner Mühle wohl und ist stolz auf seine neue Arbeit.
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Die Marzahner Mühle hat einen neuen Müller. Simon Rehle muss aber noch in das Handwerk und seinen neuen Aufgabenbereich hineinwachsen.

Simon Rehle ist seit Anfang Mai der neue Müller der Marzahner Mühle. Mit Begeisterung geht der 33-Jährige an seine Aufgabe. „Das ist ein wunderschöner Arbeitsplatz“, sagt er. Die Mühle auf dem Berg über dem alten Dorf Marzahn und zwischen Hochhäusern sei etwas Besonderes.

Der neue Müller ist nicht die einzige Veränderung am Mühlenberg. Nach der Auflösung des Arbeitsvertrages mit dem alten Müller im Zusammenhang mit einem sexuellen Übergriff ordnete das Bezirksamt die Arbeit mit einem der wichtigsten Symbole des Bezirks neu. Es übergab die Mühle in die Trägerschaft des Vereins Agrarbörse Deutschland Ost. Dieser betreibt seit Langem in Alt-Marzahn den Tierhof und das Kulturgut. Der Dienstsitz des Müllers, sein Büro, befindet sich in dem Bauerhaus des ehemaligen Gehöfts, auf dem auch der Tierhof ist.

Rehle ist also, anders als der vorherige Müller, Angestellter der Agrarbörse. „Von einem Freund bei der Agrarbörse habe ich von dem Jobangebot gehört und mich sofort beworben“, erzählt er. Die Mühle sei ihm schon vorher bekannt gewesen. Mehr als einmal sei er an dem Bauwerk vorbeigefahren und habe es bewundert.

Der 33-Jährige stammt aus Augsburg. „Bei uns zu Hause gab es früher eine kleine Kornmühle. Eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen ist tatsächlich, wie wir vor dem Backen immer Getreide aus unserer Körnerkiste abgewogen und selbst vermahlen haben“, erzählt er weiter. Nach dem Abitur ging er zunächst nach Kiel und lernte dort Bootsbauer. Danach ging er auf eine Weltreise, die ihn bis zu den Malediven und nach Neuseeland führte. Die Rückkehr nach Deutschland führte ihn nach Berlin, wo er zunächst in einer kleinen Werft arbeitete. Später absolvierte er noch eine Ausbildung zum Industriekletterer und war viel in Deutschland unterwegs, um Rotorblätter von Windenergieanlagen zu warten und zu reparieren. Aber er hat in Berlin einen kleinen Sohn. Um den öfter zu sehen, suchte er nach einer anderen Arbeit in der Hauptstadt.

Noch muss sich Rehle die praktischen Kenntnisse des traditionellen Mühlenhandwerks aneignen. Dabei hilft ihm der Marzahner Mühlenverein und der Müller von Sanssouci, Frederic Schüler. Die technischen Grundlagen beherrscht Rehle bereits. Mit dem Kornmalen will er demnächst beginnen. Die Rolle des Müllers bei Hochzeiten in Marzahn übernimmt vorläufig noch der Müller aus Potsdam. Aber auch diese will Rehle sobald als möglich übernehmen.

„Wir denken, der neue Müller ist eine Chance für die Mühle und den Tierhof“, sagt Andreas Plank, Geschäftsführer der Agrarbörse. Die Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen habe ein neues Fundament. Darauf ließe sich bei der Vermittlung des historischen Landlebens für Besucher sowohl in der Mühle als auch auf dem Tierhof aufbauen. Geplant sei unter anderem eine Wiederaufnahme der 2012 eingestellten Führungen „Vom Korn zum Brot“, die ausgehend von Getreidelehrpfad des Tierhofs die traditionelle Nahrungsmittelproduktion erlebbar machte. Traditionelle Veranstaltungen wie der Mühlentag im April mussten wegen Corona ohnehin ausfallen. Aber spätestens zur traditionellen Martinstagsfeier in Alt-Marzahn im November werde sich alles eingespielt haben.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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