Ausstellung bei Wind und Wetter leidet
Wartung der historischen Landwirtschaftsmaschinen ohne finanzielle Hilfe ist eine Herausforderung

Schilder an den Zäunen ermöglichen es Besuchern, mehr über die ausgestellten Landwirtschaftsmaschinen und -geräte zu erfahren.  | Foto: hari
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  • Schilder an den Zäunen ermöglichen es Besuchern, mehr über die ausgestellten Landwirtschaftsmaschinen und -geräte zu erfahren.
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Die Ausstellung historischer landwirtschaftlicher Maschinen gehört neben den Tiergehegen zu den Anziehungspunkten der Agrarböse außerhalb des Tierhofs. Neben der Pflege der Maschinen ist deren sinnvolle Präsentation eine große Herausforderung.

Die Ausstellung besteht aus rund 50 Maschinen und Geräten aus der Zeit vor und um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Sie umfasst neben Eggen und Pflügen auch Dreschmaschinen und Traktoren. Damit soll zwischen Bockwindmühle und Tierhof ein vollständigeres Bild ländlichen Lebens geboten werden. Das Angebot nehmen viele Besucher des Dorfs Marzahn gern an. Manchem stellt sich allerdings die Frage, ob die Geräte unter freiem Himmel gut aufgehoben sind. Moos und Rost machen sich breit. Lediglich eine Dreschmaschine und ein Wagen haben eine notdürftige Überdachung.

Die Maschinenausstellung wurde im Jahr 2000 eröffnet. Sie besteht hauptsächlich aus Leihgaben und Nachlässen. Für Aufbau und Erhaltung erhielt und erhält der Verein Agrarbörse Deutschland-Ost keine finanziellen Mittel. Die Ausstellung war von Anfang an als Freilandausstellung geplant. „Natürlich ist sie der Witterung ausgesetzt, anders als eine Ausstellung im geschlossenen Raum“, sagt Günter Röder, Geschäftsführer der Agrarbörse.

Bis vor wenigen Jahren verfügte der Verein über ABM-Kräfte in größerer Zahl, die er auch für die Wartung und Pflege einsetzen konnte. Doch die gibt es nicht mehr. „Wir bemühen uns gegenwärtig, die schlimmsten Schäden mit Hilfe von Ehrenamtlern zu beheben“, erläutert Röder. Mittelfristig suche der Verein nach Geldquellen, um die Wartung der Maschinen auf eine solide Grundlage stellen zu können.

Gegenwärtig konzentriert sich die Agrarbörse darauf, den Maschinenpark umzubauen, neu anzulegen und so zu gestalten, dass er unabhängig von einer festgelegten Uhrzeit Informationen zur Agrargeschichte und über die Maschinen bietet. Vor einigen Jahren gab es noch Führungen. Die hat der Verein eingestellt, weil auch hierfür das Personal fehlt. Bisher wurden die Wege neu angelegt, erste Voraussetzungen zu einer besseren Rasenpflege getroffen, Reparaturen am Zaun vorgenommen, gestohlene Maschinen ersetzt und bestimmte Ausstellungsteile aus Holz entfernt. Die Informationsschilder, die ursprünglich nach innen gerichtet waren, wurden außerhalb des Zauns angebracht. Ehrenamtliche arbeiten an der Neugestaltung der Gerätebeschreibungen und die Geräte sollen neu geordnet werden. Im Ergebnis soll an der Anordnung auch die Reihenfolge bei der Bearbeitung von Feldern abzulesen sein. „Das wollen wir noch in diesem Jahr umsetzen“, sagt Günter Röder.

Im Winter hat der Tierhof auf dem Ausstellungsgelände einen Gänseteich angelegt. Seit Langem bieten zwischen den Maschinen grasende Gänse ein authentisches ländliches Bild. „Den Teich verdanken wir einem Spender“, erzählt Tierhof-Leiterin Grit Otto. „Vielleicht finden sich auch Spender, die uns bei der Instandhaltung der Maschinen unterstützen", hofft sie. Kontakt unter Telefon 544 00 31.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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