Jeder war einmal fremd
Im BENN-Projekt „Wege nach Marzahn“ lernen Flüchtlinge und Alteingesessene einander kennen

Zaerhosain Panahi aus Afghanistan erzählte beim ersten Treffen im BENN-Büro über seinen Weg nach Marzahn. | Foto: hari
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  • Zaerhosain Panahi aus Afghanistan erzählte beim ersten Treffen im BENN-Büro über seinen Weg nach Marzahn.
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  • hochgeladen von Harald Ritter

Es gibt ganz unterschiedliche Wege, nach Marzahn zu kommen. Dies zeigt eine Ausstellung im BENN-Büro mit Fotos von Flüchtlingen. Darin wird in Bildern gezeigt, wo diese Menschen herkommen und welche ersten Eindrücke sie von von ihrer neuen Heimat haben.

Das BENN-Büro wurde im Juli vergangenen Jahres im Carree Marzahn eröffnet. BENN ist die Abkürzung für „Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften“. Das ist die Bezeichnung für ein im Jahr 2018 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen aufgelegtes Programm. Dessen Ziel ist, Formen zu entwickeln, dass sich Menschen in den Berliner Kiezen, Alteingesessene und Neuankömmlinge besser kennenlernen. Es gibt inzwischen auf Berlin verteilt 20 BENN-Büros, allein vier im Bezirk

Im Einzugsgebiet des BENN-Büros im Carree-Marzahn liegen die Flüchtlingsunterkünfte am Blumberger Damm und an der Rudolf-Leonhardt-Straße. Von hier gehen seitdem zahlreiche Aktivitäten im Kiez aus, die dem besseren Verständnis der hier lebenden unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen untereinander dienen soll.

Eine dieser Aktivitäten ist das Projekt „Wege nach Marzahn“. Die Idee ist aus Gesprächen entstanden, bei denen Flüchtlinge über ihre meist lange Reise aus dem Heimatland nach Deutschland erzählten. „Um diese Erzählungen möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, haben wir zunächst die Form der Fotoausstellung gewählt“, erzählt Marussja Ries, Ehrenamtskoordinatorin der Flüchtlingsunterkunft Blumberger Damm 163/165. Flüchtlinge haben oft als einzige Erinnerung an ihre Heimat Fotos von dort auf ihre Reise mitgenommen. Auch ihre neuen Eindrücke in Marzahn könnten sie am besten in Fotos ausdrücken.

Die Fotoausstellung besteht noch aus nur wenigen Fotos. „Diese Ausstellung ist nur ein Anfang. Sie soll ständig erweitert werden“, sagt Johanna Eichstädt, stellvertretende Teamleiterin des BENN-Büros. Vor allem gehe es darum, auch alteingesessene Marzahner zum Mitmachen anzuregen. Dies soll mit regelmäßig stattfindenden Treffen erreicht werden.

Jeder sei schließlich irgendwann einmal in den noch sehr jungen Stadtteil gekommen. So wie Matthias Zwerschke (62). „Ich habe 1983 während meines Wehrdienstes an Straßen in Hellersdorf gebaut“, erzählt er bei einem ersten Treffen zwischen „Alteingesessenen“ im Januar. Danach sei er viel herumgekommen, aber lebt schon seit 1985 in Marzahn und seit 2009 in Hellersdorf.

Nachdem das erste Flüchtlingsheim in Hellersdorf eingerichtet wurde, hat er sich 2015 in der Aktion „Hellersdorf hilft“ engagiert. Bei „Wege nach Marzahn“ will er mitmachen, denn er hat den Flüchtlingen und Alt-Marzahnern viel zu erzählen.

Das nächste Treffen zu „Wege nach Marzahn“ soll am Montag, 24. Februar, um 16 Uhr im BENN-Büro, Jan-Petersen-Straße 14, stattfinden. Kontakt unter Telefon 39 72 13 63. Mehr Infos auf benn-blumbergerdamm.de.

Zaerhosain Panahi aus Afghanistan erzählte beim ersten Treffen im BENN-Büro über seinen Weg nach Marzahn. | Foto: hari
Matthias Zwerschke lebt seit 1985 in Marzahn-Hellersdorf. Durch den Straßenbau in der Großsiedlung Hellersdorf blieb er im Bezirk hängen. Auch er erzählt gern von seinem „Weg nach Marzahn“. 

 | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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