Auf der höchsten Erhebung
Gärten der Welt erhalten einen jüdischen Garten

Ein umfangreiches Netz aus Wegen wird den jüdischen Garten durchziehen und kleine Felder und Pflanzflächen miteinander verbinden.  | Foto: Computeranimation Atelier le balto
  • Ein umfangreiches Netz aus Wegen wird den jüdischen Garten durchziehen und kleine Felder und Pflanzflächen miteinander verbinden.
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Die Gärten der Welt bekommen ein weiteres Beispiel internationaler Gartenkultur: einen Jüdischen Garten. Er soll ab Herbst kommenden Jahres angelegt werden.

Der jüdische Garten wird  die Repräsentanz der großen Weltreligionen und Weltanschauungen in den Gärten der Welt komplettieren. Vertreten sind dort bisher der Islam mit dem Orientalische Garten, der Hinduismus mit dem Balinesischen Garten, der Schamanismus und Buddhismus mit dem Koreanische Garten, der Zen-Buddhismus mit dem Japanischen Garten, der Konfuzianismus mit dem Chinesischen Garten und das Christentum mit dem Christlichen Garten.

Die Senatsverwaltung für Umwelt und die Grün Berlin GmbH legten das Ergebnis eines Wettbewerbs zur Gestaltung des Jüdischen Gartens vor. Den ersten Platz belegte der Entwurf des Ateliers le balto landschaftsarchitekten aus Berlin.

Im Unterschied zu den anderen Beispielen von Gartenkultur in den Gärten der Welt gibt es keine historisch dokumentierte Tradition des jüdischen Gartens. Deshalb stellte der Wettbewerbsaufruf den Teilnehmern zunächst die Aufgabe, sich mit dem jüdischen Naturverständnis zu beschäftigen und dies in einen landschaftsarchitektonischen Entwurf umzusetzen.

Das Atelier le balto entwarf auf die Frage nach der Gestaltung eines jüdischen Gartens als Antwort einen großflächigen, netzartigen Nutz- und Schaugarten, der sich der Umgebung öffnet und mit ihr im Dialog steht. „Das Judentum ist primär eine Kultur der Haltung und der Handlung, nicht eine Kultur des fertigen Bildes“, erläutern die Gartenkünstler Manfred Pernice und Wilfried Kuehn ihren Entwurf.

Eingebettet in einem Netz aus Wegen und kleinen Platzflächen liegen Felder unterschiedlicher Größe und Form. Dort sollen Pflanzen einen Platz finden, die zur Geschichte der Berliner Juden gehören. Vorgeschlagen für das erste Jahr sind Nutzpflanzen wie Knoblauch oder Porree und auch Gewächse wie Wein oder die Bachweide, die im jüdischen Ritus und bei Festen eine Rolle spielen.

An zwei Begegnungspunkten im Wegenetz werden Pavillons gebaut, die zum Verweilen einladen, aber auch als Treffpunkte genutzt werden können. Im künftigen Jüdischen Garten können Informationsveranstaltungen zur Jüdischen Kultur oder auch Festveranstaltungen im jüdischen Jahreskalender durchgeführt werden.

„Es handelt sich um einen Entwurf, dessen Umsetzung und konkrete Gestaltung sich noch verändern wird“, erklärt Grün Berlin-Pressesprecherin Bettina Riese. Errichtet werden soll der jüdische Garten auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern im Bereich der höchsten Erhebung in den Gärten der Welt mit Blickbeziehung zum Christlichen Garten. Baubeginn soll im Herbst 2019 sein.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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