180-Grad-Wende: Hasse & Wrede bleibt in Marzahn

Der Standort von Hasse & Wrede ist durch eine Vereinbarung zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat gesichert. | Foto: hari
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Vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für die Arbeiter von Hasse & Wrede: Der Mutterkonzern, die Knorr Bremse AG, schließt nun doch nicht den Produktionsstandort in Marzahn.

„Wir konnten uns mit dem Betriebsrat auf eine gemeinsame Lösung verständigen“, teilte der Konzern in einer Pressemitteilung zum Verbleib am Standort Marzahn mit. In dem Gesamtpaket enthalten sind Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter, die Produktion wirtschaftlicher zu gestalten. Das betreffe etwa den Schichtbetrieb.

Mehr als 100 Mitarbeiter müssen nicht wie geplant innerhalb des Konzerns umgesetzt werden oder in eine Auffanggesellschaft. Der Traditions-standort an der Knorr-Bremse-Straße wird sogar gestärkt.

Mit der Entscheidung vollzog die Konzernleitung eine 180-Grad-Wende. Im Frühjahr dieses Jahres hatte sie bekannt gegeben, dass die Produktion bei Hasse & Wrede in Marzahn bis Mitte 2018 aufgegeben wird. Sie sollte ins Ausland ausgelagert werden, vornehmlich nach Liberec in Tschechien, aber auch in die USA und andere Länder. Nur die Mitarbeiter der Projektierung, 25 von insgesamt rund 150 Mitarbeitern, sollten in Marzahn bleiben.

Die Konzernleitung begründete das damit, dass die Produktion näher an die Kunden heran solle und der internationale Wettbewerbsdruck diese Maßnahme gebiete. Hasse & Wrede ist einer der größten Produzenten von Drehschwingungsdämpfern für Nutzfahrzeuge und großen Dieselmotoren.

Gegen die Entscheidung gab es Proteste der Belegschaft, unterstützt durch die IG Metall. Auch der Berliner Senat und die Bezirksverordnetenversammlung forderten von der Knorr Bremse AG, die Entscheidung nochmals zu überdenken. Zunächst schienen die Appelle kein Gehör zu finden. Die Geschäftsführung verhandelte allerdings mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan. Er wurde im Oktober bekannt gegeben und sah Umsetzungen und Umschulungen vor.

Nach Einschätzung der IG-Metall hat die Geschäftsführung erkannt, dass die Umsetzung des Sozialplanes teurer käme als das Festhalten an dem Standort. Außerdem habe es wohl technische Probleme bei der Umsetzung der Produktion nach Tschechien gegeben. Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IGA Metall Berlin: „Aus unserer Sicht ist das Ergebnis positiv.“

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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