Blinken wie ein Christbaum: Kontrollleuchten im Auto
Die Zeiten, als es im Cockpit nicht viel mehr als die Lämpchen für Fernlicht, Öldruck oder Handbremse gab, sind vorbei.
"Wenn ich heute die Zündung anmache, habe ich einen Christbaum voll Leuchten vor mir", sagt Hubert Paulus vom ADAC. Viele Autofahrer wissen gar nicht mehr, was die bedeuten und rufen sogar bei dem Automobilclub an, um das herauszufinden, so Paulus.
Viele der Symbole weisen aber auf Sicherheitssysteme hin und sind unverzichtbar. Denn wenn etwa ein Spurassistent ausfällt, muss dies optisch angezeigt werden. "Das schreibt der Gesetzgeber so vor", sagt Steffen Kutter vom Fahrzeugzulieferer Bosch, der für Autohersteller wie Audi oder Volvo die Cockpits fertigt.
Generell folgen die Kontrollleuchten dem Ampel-System. Hieraus lässt sich auch die Priorität des angezeigten Zustandes oder Fehlers ablesen. "Grün steht dabei für Hinweise wie beispielsweise Licht an oder Fahrtrichtungsanzeiger eingeschaltet, während gelb und rot auf Warnmeldungen, Fehler und Störungen hindeuten", erläutert Philipp Heise vom Auto Club Europa (ACE). "Die roten Warnlampen bergen das höchste Gefährdungspotenzial für Fahrzeug und Fahrer."
Farbe und Form der Symbole werden weitgehend durch ISO-Normen geregelt, von denen jedoch Abweichungen möglich sind. "Insgesamt gibt es rund 70 bis 80 verschiedene Symbole, von denen meist 50 verwendet werden", weiß Cockpit-Experte Kutter. Zu den wichtigsten zählen das grüne Abblendlicht, das blaue Fernlicht, die Blinker, der Motorblock, die Ölkanne, die Bremse oder die Temperatur.
Wie genau ein Hersteller die Symbolik umsetzt, bleibt ihm überlassen. "Hier sorgen die Designabteilungen der Marken für ein einheitliches Erscheinungsbild", weiß ADAC-Mann Paulus. Vorgeschrieben ist nur, dass beim Einschalten der Zündung einmal alle Anzeigen leuchten und anschließend wieder ausgehen – wenn keine Fehlfunktion vorliegt.
Daneben sorgt die Vielzahl der möglichen Leuchten nach Ansicht von Paulus auch für zu viel Ablenkung hinter dem Steuer. "Der normale Autofahrer soll doch kein Pilot sein, sondern sich auf die Straße konzentrieren können. Die Ablenkung im Auto muss insgesamt abnehmen, sonst steigen auch die Unfallzahlen wieder", so Paulus. mag
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.