Indirekt und warm: Das richtige Licht für die dunkle Jahreszeit
In der Winterzeit bekommt der Körper weniger Licht. Jedenfalls natürliches. Künstliches dafür etwas mehr. Diese Phase kann man mit kleinen Veränderungen optimieren.
• Mehr Licht: Der früh hereinbrechenden Nacht sollte man mit mehr Lichtquellen begegnen. Schreibtisch, Esstisch, Leseecken und Sitzgruppen erhalten eigene Leuchten, sagt Iris Vollmann vom Branchenportal Licht.de. Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie ergänzt: "Grundlegend kann man sagen, dass jedes Zimmer in der dunklen Jahreszeit gut zwei zusätzliche Leuchten vertragen kann."
• Indirektes Licht: Aber mehr Licht ist nicht immer gut. Denn: "Jede künstliche Lichtquelle ist zu hell für unsere Augen, um direkt hineinzublicken", sagt der Lichtbiologe Alexander Wunsch aus Heidelberg. Daher sollten stets Lampenschirme verwendet oder die Leuchten so montiert sein, dass man nicht direkt hineinsehen muss. Expertin Vollmann empfiehlt, mit Stimmungslicht zu arbeiten, etwa kleine Leuchten oder LED-Streifen am Regal.
• Richtige Lichtfarbe: Es gibt zwar schon warmweiße LEDs, zumeist spenden sie aber bläuliches Licht. "Das ist für das Auge nachteilig, denn die Sehqualität leidet", erklärt Wunsch. Energiesparlampen und LEDs haben meistens nur einen Farbwiedergabeindex von 80 bis 90. "Bei echten, wärmenden Lichtquellen wie einer Kerze liegt dieser Wert bei nahezu 100", erklärt der Experte. "Das trägt maßgeblich zu unserem Wohlbefinden bei." Er rät daher zu wirklich warmen Lichtquellen wie Halogenleuchten. Das gilt insbesondere am Esstisch und im Wohnzimmer.
Obwohl Halogenlampen das angenehmste Licht spenden, haben sie doch einen entscheidenden Nachteil gegenüber Leuchtdioden: Der Energieverbrauch ist deutlich höher. In Räumen, in denen gearbeitet wird, kann daher gut zu LEDs gegriffen werden. "Das kühle Licht macht wach und aktiviert den Körper", sagt Vollmann. Alternativ rät Geismann zu sogenannten Tageslichtlampen. "Sie erzeugen Licht, dessen Eigenschaften denen des Tageslichts ähneln und äußerst angenehm sind", sagt sie. "Die Lichtquelle nimmt man fast gar nicht wahr."
• Nicht zu viel: Künstliches Licht ist auf Dauer nicht gesund. "Zu viel und zu helles Kunstlicht wirken sich negativ auf den Hormonhaushalt aus", erklärt Wunsch. Daher sollte man nicht versuchen, den Raum gleichmäßig hell auszuleuchten.
Der Lichtbiologe rät, sich stattdessen dem naturgegebenen Rhythmus anzupassen. "In den Abendstunden sollte nur warmes Licht mit hohen Rotanteilen eingesetzt werden, also warmweißes Licht mit maximal 3000 Kelvin (K)." Die Einheit beschreibt die Lichtfarbe: 2700 bis 3000 K erzeugen gemütliches Licht, Modelle mit dem Tageslicht ähnlicher Beleuchtung haben 5300 K oder mehr. mag
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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