Die Rückkehr der Sirenen
Berlin prüft Einsatz klassischer Warnmittel im Katastrophenfall

Ich glaube, es war immer mittwochmittags, wenn bei uns im brandenburgischen Dorf die Sirene eine Minute heulte. Ich kann mich an den Dauerton aus meiner Kindheit noch erinnern.

Der Alarm war ein regelmäßiger Funktionstest, ob das Ding im Kriegsfall warnen kann. Bei Feuer wurden mit Sirenen die Feuerwehrleute alarmiert. Handys gab’s keine und nicht jeder hatte Telefon. In Deutschland wurden die vom Bund betriebenen kosten- und wartungsintensiven Sirenen in den 90er-Jahren abgebaut. In Berlin und anderen Großstädten gibt es keine mehr.

Nach der verheerenden Flutkatastrophe wird wieder intensiv über den Einsatz „der guten alten Sirene“, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, als Warnmittel nachgedacht. Denn laute Sirenen hätten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz viele Todesopfer verhindern können, sind sich Experten einig. Wenn man kein Handy hat oder der Strom ausfällt, kommen digitale Warnungen per App eben nicht an.

Starkregen und Überschwemmungen gibt es auch immer wieder in Berlin. Die Menschen werden bei Unwetter, Großbränden, Havarien oder Stromausfällen standortgenau mit Warn-Apps und über elektronische Werbetafeln und BVG-Displays gewarnt. Die Einsatzkräfte machen auch Lautsprecherdurchsagen in den betroffenen Kiezen. Beim Warntag im vergangenen September haben die Warn-Apps Nina und Katwarn allerdings nicht richtig funktioniert.

Heulende Sirenen hört jeder, vor allem nachts haben sie eine Weckfunktion. Auch Berlins früherer Feuerwehrchef Albrecht Broemme fordert ein Comeback der Sirenen. Der Senat will jetzt prüfen, ob und an welchen Stellen sie sinnvoll sein können.

Sollen Sirenen als lautstarkes Warnmittel wieder installiert werden?
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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