SOZIALES
Angelika Lauer ist ehrenamtliche Betreuerin

Weitsicht hat Angelika Lauer nicht nur beim Fotografieren: "Vielleicht brauche ich irgendwann auch einen Betreuer, der sich um mich kümmert." | Foto: Umsorgt wohnen
  • Weitsicht hat Angelika Lauer nicht nur beim Fotografieren: "Vielleicht brauche ich irgendwann auch einen Betreuer, der sich um mich kümmert."
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Wer Angelika Lauer zum ersten Mal trifft, spürt sofort ihre menschliche Wärme und fühlt sich angenommen. Außerdem verfügt die ehemalige Bankkauffrau über genügend Lebenserfahrung, um mit kühlem Kopf auch für zunächst fremde Personen schwierige Entscheidungen treffen zu können.

Angelika Lauer ist ehrenamtliche Betreuerin und kümmert sich um sechs Menschen, die nur noch zum Teil für sich selbst sorgen können. "Mein Kopf muss bewegt werden!" Das hat die 67-Jährige bereits vor zehn Jahren gespürt, als sie in Altersteilzeit gegangen war. Plötzlich war mehr Zeit für private Dinge vorhanden, sie wollte einfach mal etwas ausprobieren und dazulernen. "Ein Kollege in der Bank hat mich auf die Idee gebracht. Er hatte einer Kundin den Schriftverkehr abgenommen, als diese ins Altenheim ziehen wollte." Heute übernimmt Angelika Lauer für eine Dame die Verwaltung ihrer Eigentumswohnung und schließt bei Bedarf Mietverträge ab. Für die anderen Schützlinge verwaltet sie das Geld, trifft gesundheitliche Entscheidungen und vertritt deren Interessen gegenüber dem Heim, den Krankenkassen und dem Sozialamt. Ein Vormundschaftsgericht setzt einen Betreuer ein, der dann im Rahmen seines Aufgabenkreises über die Finanzen, die Belange rund um die Gesundheit oder sogar den Wohnort eines zu Betreuenden entscheiden darf. Dazu sind Telefonate zu führen, Briefe zu schreiben, Rechnungen zu begleichen. Einmal im Jahr muss jeder Betreuer dem Gericht einen Rechenschaftsbericht vorlegen.

"Regelmäßige Besuche gehören ausdrücklich nicht zu meinen Aufgaben", betont Angelika Lauer, um Missverständnissen vorzubeugen und fügt hinzu: "Für mich persönlich gehört jedoch der Kontakt etwa alle 14 Tage dazu, manchmal auch bei Kaffee und Kuchen." Das hilft, denn der Betreuer muss Entscheidungen zum Beispiel im Bereich Gesundheit treffen, mit denen der zu Betreuende glücklich werden soll. "Das ist keine leichte Sache. Manchmal steht mir dann auch der Betreuungsverein mit Rat und Tat zur Seite."

Das Ehrenamt ist für Angelika Lauer eine Herzensangelegenheit. Die Hobbyfotografin hat die Menschen, die sie in den vergangenen Jahren betreute, immer mal wieder fotografiert. Außerdem interessiert sie sich für die Arbeit am PC, insbesondere für die digitale Bildbearbeitung, besucht regelmäßig ihre beiden Kinder sowie die Enkelin, liest und kocht gern. Gut, dass sich Menschen wie Angelika Lauer in unserem Land einbringen.

Weitere Informationen zu Gesundheits- und Seniorenthemen unter www.umsorgt-wohnen.de. Ob preisgünstige Seniorenwohnung oder teuere Residenz - der Ratgeber "Umsorgt wohnen" stellt Berlins Seniorenwohnanlagen mit Preisen und Leistungen vor. Das Buch ist für 19,90 Euro im Buchhandel oder telefonisch unter 0800 600 89 84 (gebührenfrei, zzgl. Versandkosten) erhältlich.

Autor:

Jochen Mertens aus Mitte

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