Tag historischer Verpflichtung der Demokratie
Humboldt Forum am 20. Juli 2021 eröffnet

BERLIN GLOBAL - Moderne! Zwischen Wilhelm und Alexander von Humboldt in der Berlin-Ausstellung im Humboldt Forum | Foto: Anne Schäfer-Junker
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  • BERLIN GLOBAL - Moderne! Zwischen Wilhelm und Alexander von Humboldt in der Berlin-Ausstellung im Humboldt Forum
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Nach Beschluss des Bundestages der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2002 brauchte es 19 Jahre zur Verwirklichung des Anspruches in der historischen Mitte Berlins, auf der Spreeinsel, ein Kultur-, Museums- und Wissenschaftszentrum entstehen zu lassen - mit mehr als zehnjähriger Bau- und Entwicklungszeit.

Ein großes Unterfangen mit einem steinigen „Berliner Weg“, der noch nicht ganz beendet ist. Diesen steinigen Weg haben viele Handwerker und Geistesschaffende gepflastert – das großartige Skulpturenprogramm für die historische Fassade brauchte immense Anstrengungen zu seiner Verwirklichung. Das Humboldt Forum stellt in dieser architektonischen Verschmelzung von rekonstruierter Skulpturen- und Raumgestaltung mit modernen Elementen, geschaffen von großartigen Steinmetzen und BildhauerInnen, ArchitektInnen, KunsthistorikerInnen, EthnologInnen, MuseumsmitarbeiterInnen, einen. Ja vielleicht sogar den Ideal-Bau für schöpferisches Denken und zukunftsgewandtes Nachdenken dar.

Auf der Zeitschiene für die Vollendung und die Nutzung durch die weltweite Zivilgesellschaft wird sich das Humboldt Forum im Berliner Schloss in den kommenden Monaten zu einem neuen Ort für Kunst und Kultur, Wissenschaft und Bildung entwickeln. Besser als es Kulturstaatsministerin Monika Grütters im Festakt zur gestaffelten Eröffnung ausdrückte, kann man es fast nicht sagen: „Mit der Eröffnung des Humboldt Forums übergeben wir der Öffentlichkeit – nicht nur in Deutschland, sondern der ganzen Welt – ein Museum neuen Typs, das die Tradition der Aufklärung und das Ideal des friedlichen Dialogs der Kulturen ganz im Sinne der Humboldt-Brüder erfahrbar macht. Damit empfiehlt sich Deutschland heute als Partner in der Welt, wenn es darum geht, dem Fremden mit Neugier zu begegnen, statt es abzuwehren und abzuwerten.“ Besonders vor diesem Hintergrund und in diesem Zusammenhang fehlt das einstmals geplante Sprachlabor. Denn die SPRACHEN DER WELT sind der Zugang zu Allem.

Nach der coronabedingten digitalen Eröffnung im Dezember 2020 können Besucher*innen nun das Humboldt Forum mit seinem Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm auch vor Ort erleben. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller betonte die Hoffnung auf impulsgebende Debatten für die Zivilgesellschaft Berlins, für intellektuelle und wissenschaftliche Gespräche, Museumsbesuche, die die kulturelle und intellektuelle Neugier wecken sowie zur Verständigung zwischen den Kulturen beitragen. Hartmut Dorgerloh lädt die demokratische Gesellschaft dazu ein - aus Berlin, aus Deutschland und aus der ganzen Welt – „dieses neue Zentrum für Kultur und Wissenschaft in Berlins historischer Mitte mitzugestalten. Nur gemeinsam werden wir ein Forum und darauf freue ich mich.“

Der imposante Bau mit seinen architektonisch-stilistischen Widersprüchen bietet viel Raum für all diese Ansprüche, so dass die Stiftung Humboldt Forum Berliner Schloss mit den großen Institutionen wie der Humboldt-Universität zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit ihren Museen und internationalen Forschungslaboren und die Stiftung Stadtmuseum mit ihren Blicken in die „Werkstätten“ der Berliner Geschichte, ihrem unglaublichen Forschungs-, Kunst- und Kultur-Potential großartige Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Die besondere Lage auf der Spreeinsel mit einem auf Schinkel bezogenen neuen U-Bahnhof „Museumsinsel“ bildet die gesamte Universalität der vergangenen Jahrhunderte ab. Hier können Desiderate aufgearbeitet und Geschichte neu gelernt und gedacht werden.

Hier und heute muss gemahnt werden, dass ein architektonischer „Schlussstein“ in der Spreelandschaft fehlt: die Schinkelsche Bauakademie als Rekonstruktion – für ein Zentrum moderner Architektur, das sich seiner Geschichte mit der Baukultur Preußens und seiner Zukunft als moderner Architektur-Standort bewusst wird.

Anne Schäfer-Junker (anne.junker@gmx.de )

Autor:

Anne Schäfer-Junker aus Französisch Buchholz

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