Monbijoutheater will auf Segellastkahn spielen

Bühne vorm Stadtschloss. Monbijoutheater-Chef Christian Schulz will in diesem Sommer auf seinem Theaterschiff "Marie" spielen. | Foto: Dirk Jericho
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Mitte. Zum 20. Geburtstag hat Kulturunternehmer Christian Schulz sein Hexenkessel Hoftheater in Monbijoutheater umbenannt. Jetzt will er auch dauerhaft vorm neuen Stadtschloss spielen.

Auf dem Plakat haben die Grafiker das Theaterschiff "Marie" schon eingezeichnet. Vor der Kulisse des fertigen Stadtschlosses. Im Kupfergraben, direkt vor der Schlossbaustelle, auf der Uferseite am Schinkelplatz, will Christian Schulz ab Juli auf dem 46 Meter langen Kahn das Stück "La Mandragola" nach Niccolò Machiavelli spielen. "Langfristig ist das hier eine schöne Perspektive", sagt Schulz, der in der Komödie selbst mitspielt. Das Wasser- und Schifffahrtsamt hat den Liegeplatz für das Theaterschiff noch nicht genehmigt. Obwohl die Behörde den ersten Antrag für den Kupfergraben am Lustgarten vor kurzem erst abgelehnt hat, ist Theatermacher Schulz davon überzeugt, dass es klappt. "Es spricht nichts dagegen", sagt er. Im neuen Prospekt steht das Theaterschiff vor dem Schloss schon drin.

Was Christian Schulz will, das kriegt er meistens auch. Der Schauspieler und Geschäftsmann betreibt das "größte freie Theater Berlins, ohne einen Cent Subventionen, mit mehr Zuschauern als die Schaubühne", betont er immer wieder. Und weil sein Hexenkessel Hoftheater - 1994 in einem versteckten Hinterhof in Prenzlauer Berg in der Schönhauser Allee 177 b gegründet - eben längst kein Hinterhoftheater mehr ist, sondern seit 2006 im Monbijoupark spielt und heute jährlich über 100 000 Zuschauer bei den Vorstellungen zum Lachen bringt, hat er es jetzt in Monbijoutheater umbenannt.

Zum Ensemble gehören mittlerweile 20 Schauspieler, die im Winter in den Märchenhütten mit Grimms Geschichten und im Sommer im Amphitheater mit Shakespeare-Inszenierungen Jung und Alt begeistern. Die ganzen Querelen um den Spielort, die jahrelangen Debatten wegen des Theaters im Park - Christian Schulz weiß, dass der Erfolg ihm recht gibt. Die BVV steht mittlerweile hinter seinem Parktheater, das Bezirksamt sucht nach genehmigungstechnischen Lösungen. Im Jubiläumsflyer zeigt sich der Unternehmer, dem auch die Strandbar und Clärchens Ballhaus gehören, optimistisch, "für die nächsten Jahre im Park bleiben zu dürfen und mit einem eigenen Theaterbau sesshaft zu werden." Bisher muss Schulz aus baurechtlichen Gründen sein Amphitheater im Herbst immer wieder abbauen.

"Das Theaterschiff kehrt zurück", ist sich der Intendant trotz noch fehlender Genehmigung sicher. Der über 120 Jahre alte Segellastkahn war bereits 2006 und 2007 vorm Bodemuseum als Theaterschiff im Einsatz. Dann gab es keine Genehmigung mehr. 2008 eröffnete Schulz im Monbijoupark das Amphitheater. "Der Ansturm ist jetzt so groß, wir brauchen das Schiff als neuen Spielort", so der Theatermann, der in diesem Sommer mindestens vier Inszenierungen und weit über hundert Vorstellungen plant.

Dirk Jericho / DJ
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Dirk Jericho aus Mitte

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