Zehn Jahre Friedrichstadt-Palast: Jubiläum für Intendant Bernd Schmidt

Bernd Schmidt im Besuchersaal. | Foto: Patrick Gutsche
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Seinen ersten Arbeitstag im Friedrichstadt-Palast hatte Bernd Schmidt am 1. November 2007. Damals war das Kulturhaus wenig profitabel. Also traf der neue Intendant einige Entscheidungen, die bei vielen Kollegen aneckten. Doch der Erfolg gab ihm Recht.

Heute liegt der Ticketumsatz zeitweise dreimal so hoch wie damals. Seine wichtigste Aufgabe sei die Modernisierung des Hauses gewesen, sagt Schmidt. Vor zehn Jahren kamen kaum junge Leute zu den Aufführungen im Friedrichstadt-Palast. Die meisten Einnahmen brachte das ältere Stammpublikum ein.

Mit international erfolgreichen Modedesignern wie Thierry Mugler oder Jean-Paul Gaultier sowie Künstlern aus aller Welt holte Schmidt teure und moderne Shows ins Haus, um das Berliner und auch internationale Publikum zu begeistern. „Das jüngere Publikum hat mittlerweile erkannt, dass wir überhaupt nicht verstaubt sind“, sagt Schmidt heute. Auch die älteren Besucher seien geblieben und hätten Freude an Shows wie „The Wyld“ oder aktuell „The One Grand Show“.

„Mein Credo ist: Erfolgreiche Produktionen schafft man nur durch Überraschung. Nur wer überrascht, reißt das Publikum von den Sitzen.“ Der Intendant scheut sich nicht davor, Kontroversen in der Öffentlichkeit auszulösen. So werden zum Beispiel seit dem Sommer 2014 Diplomaten aus Staaten, die die Menschenrechte missachten, nicht mehr eingeladen. Außerdem sorgte Schmidt für Aufsehen, als er vor einiger Zeit öffentlich ankündigte, AfD-Wähler hätten im Friedrichstadt-Palast nichts zu suchen.

Schmidt setzt sich überdies auch dafür ein, dass Geringverdienende Zugang zu den Shows im Palast bekommen. Seit diesem Jahr gibt es daher auch Tickets bereits ab fünf Euro, weil Kultur wichtig für das Wohlbefinden des Menschen sei und jeder Kulturveranstaltungen erleben sollte, unabhängig vom Einkommen, so Schmidt. Sein Vertrag als Intendant wurde jüngst bis 2024 verlängert. Dem 53-Jährigen ist die Freude an seiner Arbeit anzusehen. „In den zehn Jahren ist mir der Friedrichstadt-Palast ans Herz gewachsen. In so einem geschichtsträchtigen Haus arbeiten zu dürfen, ist wirklich etwas Besonderes“, sagt Schmidt. PH

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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