Schlosspark Theater zeigt "Ein Mann fürs Grobe"
Das Premierenpublikum jedenfalls hat sich prächtig amüsiert. Kein Wunder. Désirée Nick als Severine und Achim Wolff als Jean-Pierre liefern sich als Ex-Ehepaar Wortgefechte, das die Fetzen fliegen. Komische Situationen und witzige Dialoge tun ihr Übriges. Auch wenn die Nick in ihrer Rolle als Oberzicke alle Register zieht, passiert jedoch wenig Überraschendes. Schon in der ersten halben Stunde, ahnt man das Happy-End. Trotz amüsanter Einfälle wie etwa das Duell mit einem Kaffeeautomaten will die Boulevardkomödie im ersten Teil nicht so richtig in Gang kommen.
Erzählt wird die Geschichte der erfolgreichen Verlagsleiterin Severine. Ihr Leben scheint perfekt: Sie steht auf der Karriereleiter ganz oben und ihr gut aussehender Liebhaber ist gleichzeitig ihr Verwaltungschef Patrice, gespielt von Marko Pustisek. Severine ist rundum zufrieden. Bis eines Tages ihr Ex-Mann Jean-Pierre nach 25 Jahren Funkstille wieder in ihr Leben tritt. Einst wohlhabend steht ihm jetzt das Wasser bis zum Hals. Völlig mittellos bettelt er bei seiner Ex um einen Job. Diese wiederum sieht endlich eine Chance, sich an ihrem Ex zu rächen. Sie stellt ihn als Raumpfleger ein und lässt ihn die niedrigsten Arbeiten verrichten.
Nach der Pause nimmt die Inszenierung dann Tempo auf. Plötzlich taucht eine unbekannte Autorin auf. Victoria (Anne Rathsfeld) stellt das Manuskript ihres ersten Buches "Porträt eines Mistkerls" im Verlag vor.
Eine unangenehme Überraschung für Jean-Pierre, denn Victoria ist seine Ex-Geliebte, wegen der er damals seine Frau verlassen hatte. Er ahnt, wer die Vorlage für den Mistkerl geliefert hat.
Am Ende fliegt die Affäre von Patrice und Celia auf. Severine gesteht, dass der Verlagsbote Guillaume ihr Sohn ist und auch Jean-Pierre lüftet ein Geheimnis. Alles in allem: Wer Boulevardstücke mag, erlebt einen unterhaltsamen Abend.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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