Teure Stadtmöbel gerettet
Parklets von der Friedrichstraße sollen kleine Plätze aufwerten
Auf der Friedrichstraße zwischen Leipziger und Französischer Straße dürfen ab 1. Juli wieder Autos rollen. Deshalb müssen die dort aufgestellten Stadtmöbel verschwinden.
Aber wohin mit den teuren Parklets und Co? Sie wurden zu Beginn der Sperrung 2020 angeschafft, die Kosten lagen bei 156 000 Euro. Jetzt wurde eine schnelle Lösung gefunden. Stadträtin Almut Neumann (Grüne), zuständig für Straßen und Grünflächen, stellt an mehreren Orten im Bezirk kleine Stadtplätze in Aussicht. Dort sollen ab Juli die 91 kombinierbaren Einzelelemente, davon sind 41 bepflanzbar, für neue Aufenthaltsqualität sorgen.
Einer der Aufstellorte ist die Genter Straße südlich der Limburger Straße, die im Rahmen einer Kiezblock-Maßnahme verkehrsberuhigt wird. Im Bellermann-Kiez wird ein Teil der Eulerstraße in einen Quartiersplatz verwandelt – ebenfalls mit Parklets und begrünten Sitzgelegenheiten. Auch am Nordufer beim Pekinger Platz kommen welche zum Einsatz. Dort gibt es bereits einen abgepollerten Bereich, der für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen ist. Die Singerstraße, die Gartenstraße und das Helgoländer Ufer werden derzeit auf ihre Eignung für eine Verkehrsberuhigung geprüft. Dort könnte das abgeräumten Mobiliar ebenfalls Plätze finden, „falls sich der Bezirk für eine Verkehrsberuhigung entscheidet Ende August oder Anfang September“, so Neumann.
Für die historische Mitte im Umfeld der Friedrichstraße, des Gendarmenmarktes und des Checkpoints Charlie soll ab Herbst ein neues Konzept erarbeitet werden, mit Beteiligung der Anwohner und Gewerbetreibenden, so eine Mitteilung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Senatorin Manja Schreiner (CDU) reagierte mit der Freigabe des rund 500 Meter langen Abschnitts der Friedrichstraße für den Verkehr auf Widersprüche von Anwohnern und ein Gerichtsurteil gegen die Teilsperrung. Zum neuen Vorhaben sagt sie: „Wir streben für die Friedrichstraße und angrenzende Bereiche ein städtebauliches Konzept zur bestmöglichen Entwicklung und Gestaltung des Gebietes an.“ Schreiners Vorgängerin Bettina Jarasch (Grüne) wollte eine dauerhafte Sperrung etablieren.
Mittes Bürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) bedauert, dass die Friedrichstraße nicht zumindest im Sommer für Fußgänger offen bleibt, begrüßt aber die Ankündigung des Gesamtkonzepts, „daran beteiligt sich der Bezirk gern“.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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