Gute Stimmung zum Hundertsten
Kommunale Wohnungsbaugesellschaft Gewobag feiert Jubiläum

Auf einer Jubiläums-Pressekonferenz mit Bausenatorin Katrin Lompscher (Mitte) am Unternehmenssitz in Moabit konnte das Führungsduo der Gewobag, Markus Terboven und  Snezana Michaelis, eine erfreuliche Bilanz ziehen.  | Foto: KEN
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  • Auf einer Jubiläums-Pressekonferenz mit Bausenatorin Katrin Lompscher (Mitte) am Unternehmenssitz in Moabit konnte das Führungsduo der Gewobag, Markus Terboven und Snezana Michaelis, eine erfreuliche Bilanz ziehen.
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Es herrscht freudige Stimmung am Sitz der Gewobag an der Straße Alt Moabit 101A. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft, eine der größten der insgesamt sechs Berliner Wohnungsbauunternehmen, feiert ihr hundertjähriges Bestehen.

Am 14. Mai 1919, „in einer Zeit großer gesellschaftlicher Umwälzungen“, wie Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) festhält, wurde der Gesellschaftsvertrag zur Gründung der „Heimstätten AG (Heimag) Groß-Berlin“, wie die Gewobag bis 1931 hieß, unterzeichnet. Kurz zuvor war in Artikel 155 der Weimarer Verfassung das staatliche Ziel formuliert worden: „Die Verteilung und Nutzung des Bodens wird von Staats wegen in einer Weise überwacht, die Missbrauch verhütet und dem Ziele zustrebt, jedem Deutschen eine gesunde Wohnung und allen deutschen Familien, besonders den kinderreichen, eine ihren Bedürfnissen entsprechende Wohn- und Wirtschaftsheimstätte zu sichern." Die Heimag setzte sich daher als erstes Ziel, bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen in Berlin zu schaffen.

„Keimzelle“ des Unternehmens, so Vorstandsmitglied Snezana Michaelis, sei die Reihenhaussiedlung mit 17 Häuschen für Arbeiter am Heimstättenweg in Steglitz gewesen. Eines der ersten Großbauprojekte der Heimag-Gewobag war in den dreißiger Jahren die „Reichsforschungssiedlung Spandau-Haselhorst“.

Bau, Erwerb und Verwaltung des Bestandes – aktuell rund 62.000 Wohnungen und 1750 Gewerbeeinheiten in der Stadt – sind bis heute das Kerngeschäft des kommunalen Konzerns mit 658 Mitarbeitern, 100.000 Mietern und einem jährlichen Umsatz von 428 Millionen Euro geblieben.

Bestand soll auf 80.000 Wohnungen anwachsen

„Wir wachsen“, resümiert Snezana Michaelis, in 100 Jahren übrigens die erste Frau im Vorstand der Gewobag. 2018 sei mit der Errichtung von über 1100 Wohnungen begonnen worden, sagt die gebürtige Montenegrinerin; zu über 50 Prozent als Projekt der öffentlich-privaten Partnerschaft. In den kommenden beiden Jahre sei der Baubeginn von weiteren rund 5000 Wohnungen geplant. Bis 2030 soll der Bestand auf zirka 80.000 Wohnungen steigen. Um Mietsteigerungen zu dämpfen, kaufe die Gewobag Wohnungen von privaten Investoren. Die Gewobag wolle in den kommenden zehn Jahren vier Milliarden Euro investieren, „aus eigener Kraft“, betont Vorstandsmitglied Markus Terboven. Die Eigenkapitalquote liege bei 57 Prozent, der Verschuldungsgrad bei 31 Prozent. Das seien „äußerst gesunde“ Quoten, so Terboven.

Die Gewobag feiert ihr Jubiläum auf vielfältige Weise und will ihre Mieter und alle Berliner einbeziehen. An Aktivitäten sind insbesondere zu nennen: Stadtteilführungen durch sechs Berliner Kieze ab Ende Juni, das Engagement als Hauptsponsor der „Wasserfreunde Spandau 04“ ab 1. Juli, das Eingehen einer langfristigen Partnerschaft mit der Experimentier-Werkstatt in Schöneberg und die Urban Contemporary Art (UCA)-Biennale, ein riesiges Freiluft-Quartiersfest des Urban Nation-Museums an der Bülowstraße in Schöneberg. Das Museum ist eine Initiative der gemeinnützigen Gewobag-Stiftung „Berliner Leben“. Mehr Informationen gibt es unter www.gewobag.de.

Auf einer Jubiläums-Pressekonferenz mit Bausenatorin Katrin Lompscher (Mitte) am Unternehmenssitz in Moabit konnte das Führungsduo der Gewobag, Markus Terboven und  Snezana Michaelis, eine erfreuliche Bilanz ziehen.  | Foto: KEN
Die Gewobag will ihren Wohnungsbestand in den nächsten zehn Jahren durch Neubau und Ankauf auf insgesamt 80.000 aufstocken.    | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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