Verkehrserziehungskonzept: Moabiter Verkehrsschule wird einfach nicht gebraucht
Hohe Kosten bei gleichzeitiger geringer Nutzung lautete das Argument der Schulstadträtin im Schulausschuss am 12. Februar. 337 000 Euro für Instandsetzungsarbeiten müsste der Bezirk investieren. Hinzu kämen jährliche Unterhaltskosten von 60.000 Euro. Zu teuer für den klammen Bezirk. Konsequenz: ein Standort und Verkehrserziehung auch auf Schulhöfen.
Das Bezirksamt Mitte hatte am 1. Juli 2014 beschlossen, das 6500 Quadratmeter große Filetgrundstück an den Berliner Liegenschaftsfonds zu übergeben. Eine städtische Wohnungsbaugesellschaft soll dort rund 280 Wohnungen und eine Kindertagesstätte errichten. Gegen die Bebauung und für die kieznahe Verkehrserziehung machen Aktivisten mobil: mit Unterschriftensammlungen, BVV-Anfragen, Briefen an Senatoren, einer Demonstration und Lobbyarbeit in Schulen, bei Eltern und Lehrern.
"Ein Erfolg auf ganzer Linie für die Befürworter der Jugendverkehrsschule Bremer Straße 10", befand Doris C. Cruz von der Initiative Jugendverkehrsschule Moabit nach einer Diskussionsveranstaltung der SPD-Fraktion am 11. Februar im Rathaus. Ganz anders interpretiert es die SPD, für die es "gute Gründe gibt", die Schule in Moabit "nicht zu erhalten", so der Verordnete Thorsten Lüthke. Die Kiezaktivisten ahnen vielleicht, dass sie im Ringen um die Moabiter Einrichtung möglicherweise den Kürzeren ziehen, und haben nun eine Demonstration angekündigt. Sie wollen vor einer Infoveranstaltung der Schulstadträtin zum "Infrastrukturkonzept für Mobilitätserziehung im Bezirk Mitte" am 26. Februar durch Moabits Straßen ziehen. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr vor dem Rathaus Tiergarten am Mathilde-Jacob-Platz. Über die Turmstraße geht der Zug zur Kurt-Tucholsky-Grundschule in der Rathenower Straße 18. Dort beginnt um 18 Uhr die öffentliche Veranstaltung mit der Stadträtin.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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