Anwohner werfen Großmarktbetreiber Hamberger mangelnde Pflege der Bäume vor
Moabit. Abgestorbene Bäume vor monotoner Betonfassade: So sieht es derzeit vor dem Großmarkt Hamberger an der Siemensstraße aus.
Fehlende Pflege vermutet die Initiative Siemensstraße als Grund für das Baumsterben. Der Großmarktbetreiber hatte sich vertraglich zur Baumpflanzung und zur Dachbegrünung verpflichtet. Die Vereinbarung schließe ein, die Bäume zwei Jahre lang zu pflegen und ausreichend zu bewässern, sagt Hartmut Eschenburg von der Bürgerinitiative. „Von den über 40 Säulenhainbuchen, die gepflanzt wurden, tragen rund die Hälfte gar keine Blätter mehr, der Rest hat nur noch wenig grüne Blätter, die alle verkümmert sind.“. Ähnlich kläglich sehe die Dachbegrünung aus, berichtet eine Anwohnerin von gegenüber. Sie sehe nur Bräunliches, Moose und Flechten.
Hamberger aber hat seit dem Frühjahr auf Hinweise aus der Nachbarschaft nicht reagiert. So wurde ein Vor-Ort-Termin der Anwohner und des Bezirksamts notwendig. Die Bürger verlangten die Einhaltung der vertraglichen Vereinbarungen. Ein Mitarbeiter des Umwelt- und Naturschutzamtes hat das Baumsterben bestätigt. „Bei Abgang oder Beschädigung sind die Pflanzen zu ersetzen“, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Carsten Spallek (CDU). Sobald Hamberger tätig werden wolle, müsse das Unternehmen die Maßnahmen mit dem Umwelt- und Naturschutzamt abstimmen, ergänzt der Dezernent.
Das Stadtplanungsamt hat Hamberger aufgefordert, die abgestorbenen Bäume noch in der laufenden Pflanzperiode, also bis Dezember, zu ersetzen. Ansonsten werde eine Geldbuße fällig, bestätigt Spallek. Oder der Bezirk pflanzt auf Kosten des Münchner Unternehmens die Bäume selbst nach. Die Höhe der Geldbuße kann der Stadtrat nicht nennen. „Das hängt vom Einzelfall ab.“
Zu einer Stellungnahme gegenüber der Presse war Hamberger bislang nicht bereit. Inzwischen hat der Betreiber damit begonnen, einen Metallgitterzaun entlang der Siemensstraße zu bauen, vermutlich weil zu viele Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht wegräumen. Auch gegen den Zaun haben Anwohner Protest eingelegt. Der sei ihnen mit zwei Metern viel zu hoch, dazu noch „primitiv und penetrant auffällig“. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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