Trinken aus der Leitung
Moabit ist „Wasserkiez“ / Bundesweites Projekt läuft bis April 2022

Leitungswasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel. | Foto: KEN
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Kein Lebensmittel wird in Deutschland besser kontrolliert als Leitungswasser. Es ist als Durstlöscher erste Wahl. Die Idee, Leitungswasser statt Mineralwasser aus der Flasche zu trinken, will der Verein „a tip:tap“ möglichst vielen Menschen schmackhaft machen. Seit Kurzem ist Moabit „Wasserkiez“.

Vor zwei Jahren startete „a tip:tap“ (ein Tipp: Wasserhahn) im Kreuzberger Mariannenkiez das Pilotprojekt „Wasserkiez“. Partner sind hier unter anderem die Berliner Wasserbetriebe und das Bezirksamt. „Wir haben die Bürger im Kiez über die Vorzüge von Leitungswasser informiert und für die Rohrperle begeistert. Ganz klassisch mit Infoständen, aber auch mit Bildungs- und Beratungsangeboten sowie über Aktionen in den sozialen Medien”, erklärt Julian Fischer, Leiter des Projekts.

Das Projekt war so erfolgreich, dass es, gefördert von der Nationalen Klimaschutzinitiative, bis 30. April 2022 bundesweit in zwölf weiteren „Wasserquartieren“ umgesetzt wird. Moabit ist eines dieser Wassserquartiere. Die Schirmherrschaft über das Projekt hat Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) übernommen. „Ich trinke Leitungswasser, weil es gesünder und ökologischer ist als Wasser aus abgefüllten Plastikflaschen und weil ich weiß, was für ein Privileg es ist, jederzeit so gut wie kostenlosen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu haben“, sagt der Bezirkschef.

Gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben, dem Bezirksamt und den weiteren Partnern, der STERN Gesellschaft und der „Stattbau“, will der Verein „a tip:tap“ den Trinkwasserkonsum in Moabit fördern. In Moabit leben 78 000 Einwohner. Sie sollen für das Trinken von Leitungswasser begeistert werden. Wer keine (Plastik-)Flaschen mehr durch die Gegend trage, spare nicht nur Geld, sondern leiste auch einen wichtigen Beitrag für den Klima- und Ressourcenschutz, so „a tip: tap“.

Erreicht werden soll die „Wasserwende“ an Informationsständen und in Workshops für Anwohner, Unternehmen und Vereine sowie mit Unterstützung von Kitas, Schulen und außerschulischen Lernorten, die Kinder und Jugendliche rund ums Leitungswasser aufklären wollen. Aufgabe der Berliner Wasserbetriebe und des Bezirksamts wird es sein, Trinkbrunnen und Auffüllstationen auf Straßen und Plätzen sowie Trinkbecken, etwa in Schulen, zu installieren.

Die Bilanz im Mariannenkiez kann sich sehen lassen: 5000 Menschen wurden zu Leitungswasser aufgeklärt, über 20 Bildungsveranstaltungen in Schulen und Kitas abgehalten, dazu zwei Trinkbrunnen, 50 Wiederauffüllstationen für Trinkflaschen und zwei neue Trinkbecken eingerichtet.

Weitere Informationen auf www.wasserkiez.de, www.wasserwende.org/moabit.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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