KARRIERE
Vom Friseur zum OP-Krankenpfleger: Junge Menschen engagieren sich im Gesundheitswesen
Nach seinem Schulabschluss entschied sich der junge Richard Albrecht zunächst für eine Ausbildung zum Friseur. Der Beruf hat ihm Spaß gemacht. Doch beim Zivildienst ergab sich eine neue Perspektive: Richard Albrecht hatte die Möglichkeit, seinen Dienst in einem Operationssaal zu absolvieren.
Damit war der Grundstein gelegt, um mit einer zweiten Ausbildung zum Krankenpfleger durchzustarten. „Den Patienten geht es nach der Operation in vielen Fällen sofort besser. Das ist faszinierend“, schildert Richard Albrecht, der mittlerweile seit 13 Jahren als OP-Pfleger arbeitet, die Erfolgserlebnisse an seinem Arbeitsplatz im Vivantes Humboldt-Klinikum. Chirurg, Anästhesist und vier Pfleger bilden ein Team, wenn drei bis fünf Patienten während einer Schicht operiert werden. Vom Kaiserschnitt über Darmoperationen und urologische Eingriffe bis zur Unfallchirurgie – das ist ein breites Spektrum. Richard Albrecht ist in seinem Team für die Materialversorgung, die Lagerung der Patienten sowie für die Dokumentation verantwortlich.
Die Patienten werden vom OP-Team erst an der Schleuse begrüßt und nach der Operation hier auch wieder verabschiedet. „Wir bekommen in vielen Fällen zwar mit, wie es den Patienten danach ergeht. Um die seelischen Belange kümmern wir uns jedoch nicht“, erläutert Albrecht.
Die Tätigkeit im OP ist körperlich anstrengend: Ärzte und Pfleger verbringen jeden Tag etwa fünf bis sechs Stunden im Stehen, die Patienten müssen umgelagert werden. Außerdem sind Bereitschafts-, Schicht- und Wochenenddienste zu leisten. Auch die Arbeitsverdichtung spielt eine Rolle. „Deshalb haben wir im Team wenige Mitarbeiter, die über 55 Jahre alt sind“, gibt Richard Albrecht zu bedenken. Dennoch ist es sein Traumberuf. Mit der Bezahlung ist der 39-Jährige zufrieden. „Es reicht, um meine Familie mit zwei Kindern zu ernähren.“
Informationen zum Berufsbild Operationstechnischer Assistent auf berufenet.
Autor:Jochen Mertens aus Mitte |
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