SPD-Abgeordnete Kirsten Flesch eröffnet Büro in der Pflügerstraße
Seit 1995 setzt sich die 57-jährige Juristin Kirsten Flesch im Abgeordnetenhaus für die Belange der Menschen ein. Zwischen Hermannplatz, Kottbusser Damm, Weigandufer und Sonnenallee liegt ihr Wahlkreis.
Nach einem Jahr Suche hat sie ihr Büro gefunden - in Sichtweite ihrer früheren Wohnung, in der Pflügerstraße 52. Noch sieht es etwas karg dort aus. "Die technischen Geräte sind aber alle schon da", erklärt sie. Geärgert hat sie sich über die Kritzeleien am Fenster, die unmittelbar nach der Eröffnung folgten. "Das ist eine feige, politische Unkultur", meint sie. Dienstags und donnerstags sowie montags und freitags ist das Büro jetzt offen, persönlich ist Kirsten Flesch nach Terminabsprache anzutreffen.
Ansprechbar für die Belange der Bürger war die Politikerin aber auch schon vorher. Seit 15 Jahren veranstaltet sie jeden ersten Sonnabend im Monat zwischen 10 und 12 Uhr ein Arbeitslosenfrühstück am Reuterplatz, das stets gut besucht ist. In die SPD ist die Juristin 1990, ein Jahr nach der Wende, eingetreten. Nur zwei Jahre arbeitete sie als Anwältin, kam letztlich als Referentin in die Senatsverwaltung für Finanzen. Für die Partei saß Kirsten Flesch zunächst als Bürgerdeputierte im Neuköllner Bezirksparlament, bevor sie 1995 erstmals Mitglied des Abgeordnetenhauses wurde. Seither setzt sie sich dort vor allem für eine Verwaltungsmodernisierung in Berlin und eine kundenfreundliche Verwaltung mit kurzen Wartezeiten ein. "Ich möchte den Service für die Bürger verbessern", erzählt sie.
Ungeachtet vieler Investitionen, die das Abgeordnetenhaus für technische Neuerungen bewillige, laufe immer noch einiges schief, kritisiert Kirsten Flesch. So habe Berlin jetzt ein tolles Online-System für Termine bei den Bürgerämtern. "Leider hat man versäumt, es so einzurichten, dass sie auch wieder abgesagt werden können", sagt die Politikerin, sie sich sozial im AWO-Kreisverband Südost engagiert dort seit 2007 den Vorsitz des Landesverbands innehat. "So ein Ehrenamt erdet die Menschen", findet Kirsten Flesch.
Nach der nächsten Kommunalwahl im kommenden Jahr wird sie für ihr Ehrenamt noch mehr Zeit haben und wohl in die Verwaltung zurückkehren. Aufgrund gesundheitlicher Probleme will Kirsten Flesch, die seit Anfang 2015 im Ausschuss für Arbeit, Integration, berufliche Bildung und Frauen sowie im Wissenschaftsausschuss sitzt, nicht noch einmal fürs Abgeordnetenhaus kandidieren.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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