Sozialbericht: Neukölln ist jung und arm

Neukölln. Neukölln ist der Bezirk mit dem niedrigsten Bildungsstand, der stärksten Abhängigkeit von Sozialleistungen und der größten Armutsgefährdung. Zu diesen Ergebnissen kommt der gerade herausgebrachte Sozialbericht 2016.

Der Neuköllner ist im Durchschnitt 41,33 Jahre alt; jünger sind nur die Friedrichshain-Kreuzberger, die Mitte-Bewohner und die Pankower. Rund 42 Prozent aller Einwohner haben einen Migrationshintergrund, bei den Personen unter 18 Jahren sind es sogar fast 70 Prozent.

Der überdurchschnittlich hohe Zuzug der vergangenen Jahre hat sich zwar abgeschwächt, das Bevölkerungswachstum bleibt wegen der hohen Geburtenzahlen jedoch relativ stark. Bis 2030 werden Prognosen zufolge fast 350 000 Menschen in Neukölln leben, etwa 25 000 mehr als heute.

Kinderarmut und eine unterdurchschnittliche gesundheitliche Entwicklung sind unter Neuköllner Kindern verbreiteter als in anderen Bezirken. Die Hälfte aller Mädchen und Jungen unter 15 Jahren leben in einem Haushalt, der Sozialleistungen bezieht. Jedes fünfte Kind hat behandlungsbedürftige Zähne, jedes vierte hat nicht an allen Früherkennungsuntersuchungen teilgenommen. Bei der Einschulung haben rund 50 der Erstklässler Sprachdefizite.

Neukölln gehört zu den Bezirken mit der höchsten Arbeitslosigkeit und Altersarmut. 8,2 Prozent aller Einwohner über 65 Jahren sind auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen – Tendenz steigend. In Neukölln gibt es starke regionale Unterschiede. Schlechte soziale Bedingungen betreffen besonders Menschen mit Migrationshintergrund und sind in den nördlichen Regionen und Gropiusstadt viel häufiger als im Süden. In vielen schwierigen Kiezen gibt es ein Quartiersmanagement, das versucht, die Bedingungen zu verbessern – doch nicht in allen. Eine hohe soziale Belastung, die bisher nicht durch Quartiersförderung gestützt wird, sieht der Sozialbericht im nördlichen Schulenburgpark mit Übergang zur Weißen Siedlung, rund um die Treptower Straße Nord, die Glasower Straße und die südliche Silbersteinstraße. sus

Wer sich für den Sozialbericht interessiert, findet ihn auf www.berlin.de/ba-neukoelln (unter „Politik und Verwaltung“ und „Qualitätsentwicklung“).
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 430× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 410× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 360× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 398× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.714× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.