Fan deutschen Humors: Ein Engländer über den Schillerkiez und seine Landsleute

John Masters mit seiner Hündin Lola im Geschäft in der Weisestraße 58. Foto: Sylvia Baumeister | Foto: Sylvia Baumeister
  • John Masters mit seiner Hündin Lola im Geschäft in der Weisestraße 58. Foto: Sylvia Baumeister
  • Foto: Sylvia Baumeister
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Neukölln. Seit sechs Jahren lebt der Engländer John Masters mit seiner Familie im Schillerkiez. Vor zwei Jahren eröffnete er im selben Haus sein Geschäft „English Traders“. Mittlerweile fühlt sich der 55-Jährige hier heimischer als in England.

Wer noch auf der Suche nach Geschenken ist, die man nicht in jedem Einkaufszentrum findet, könnte im English Traders fündig werden. Vor zwei Jahren, am 4. Dezember 2014, eröffnete John Masters in der Weisetraße 58 seinen Laden, um hier nachhaltige, fair produzierte und bezahlbare Haushaltswaren anzubieten. Zusammengekommen ist ein buntes Sortiment. Es reicht von der Lunchbox aus rostfreiem Stahl über Geschirr aus Glas und Emaille bis hin zum Gartenmesser und zu recycelten Taschen. Einer der Renner sind Geschirrhandtücher mit Motiven von Popstars, etwa von David Bowie.

Hergestellt sind die Produkte nicht nur in England. „Ich kaufe meine Waren in allen Ländern der Welt ein“, erzählt der 55-jährige Familienvater. Seine Kunden aus der Nachbarschaft kommen gern und regelmäßig. John Masters ist zufrieden mit seinem Geschäft und mit seinem Wohnumfeld. „Hier im Kiez haben wir eine schöne Mischung aus Altberlinern, Arbeitern und Studenten. Ich mag auch die türkische und arabische Kultur“, sagt der studierte Philosoph, der vor sechs Jahren hierher zog. Zuvor hatte er viele Jahre Events und Shows produziert und war als Bühnenbildner beim Film tätig.

„Vor zwei Jahren brauchte ich eine Veränderung. Nach England wollte ich nicht zurück“, erzählt er. Maßlos enttäuscht hat ihn die Entscheidung seiner Landsleute für den Brexit. Überrascht war er kaum. England sei sehr zentralistisch, London unbeliebt im Rest des Landes. Auch wirtschaftliche Probleme machten den Menschen Angst. „Das Land erlebt einen unnötigen, schmerzhaften Prozess“. Er leide mit, bleibe derweil aber mit seiner Familie hier. Was er an England dennoch vermisst, sind zwei Dinge: die schöne Landschaft und den Humor. „Ich mag auch den deutschen Humor. Man muss nur tief genug graben, bis er zum Vorschein kommt“, lacht er. SB

Infos unter www.englishtraders.de.

Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 85× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 886× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 563× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.062× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.949× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.