Gesobau versäumte Anwohner über Baumfällungen im Zuge der Bauvorbereitung zu informieren
Pankow. Im September fand zwar bereits der erste Spatenstich statt, aber es dauerte noch etliche Wochen, bis es richtig mit den bauvorbereitenden Maßnahmen auf dem Grundstück Mendelstraße 6-22 losging. Dann ein erster Schock für die Anwohner: Fünf gesunde Straßenbäume wurden gefällt.
Die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau errichtet auf dem ihr gehörenden Grundstück ein neues Quartier mit 351 Wohnungen. Weil es bereits im Vorfeld viele Fragen und Kritik am Projekt seitens der Anwohner gab, lud die Gesobau die Nachbarn der Baustelle im Sommer zu einer Versammlung ein. Immerhin werden diese gut zwei Jahre mit Lärm und Staub leben müssen. Versprochen wurde seinerzeit von der Gesobau, dass die Anwohner auf der Internetseite www.gesobaut.de/project/mendelstrasse über Baugeschehen auf dem Laufenden gehalten werden.
Von den Baumfällungen waren die Anwohner jedoch mehr als überrascht. Wie Leser gegenüber der Berliner Woche berichten, gab es dazu nämlich keine Ankündigung oder Informationen. Nicht einmal auf der Internetseite. An anderen Wohnungsbaustandorten in der Stadt wird viel unternommen, um alte Bäume trotz Baustelle zu schützen und zu erhalten. Warum nicht hier?
„Die Fällung der Bäume war notwendig, da die Bäume ein reich verzweigtes, partiell oberflächennah verlaufendes Wurzelwerk aufwiesen“, sagt Birte Jessen, die Leiterin der Unternehmenskommunikation der Gesobau auf Anfrage. Diese Einschätzung stamme aus dem Gutachten eines vom Senat öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für Baumpflege und Verkehrssicherheit von Gehölzen, erklärt sie weiter. „Die Gehölze waren aufgrund der im Zuge des Bauvorhabens unvermeidbaren, wesentlichen Eingriffe in den Wurzelbereich nicht mehr verkehrssicher zu erhalten“, so Jessen. „Zudem werden neue Parkbuchten angelegt. Die weitere Entwicklungsfähigkeit der Straßenbäume wäre damit nicht mehr gegeben.“
Die Fällung der fünf Bäume wurde daher auf Antrag der Gesobau vom Pankower Straßen- und Grünflächenamt genehmigt. Zugleich ist vorgesehen, dass nach Abschluss der Baumaßnahme neun neue Bäume gepflanzt werden, so Birte Jessen. Diese Informationen hätten die Anwohnern sicher im Vorfeld gerne gehabt. Auch kann man gespannt sein, wie es mit dem Versprechen aussieht, über Aktuelles vom Baugeschehen auf der Gesobau-Internetseite zu informieren. Derzeit steht dort unter „Aktuelles“ nur eine Meldung vom 18. August über die erste Informationsveranstaltung für die Anwohner. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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