Bürgermeister besuchte das Grab Peter Fechters
Sie legten an der Grabstätte Peter Fechters Blumengebinde nieder. "Laut aktueller Umfragen wissen nur rund die Hälfte der Deutschen, was am 13. August 1961 passiert ist", bedauerte Matthias Köhne in seiner kurzen bewegenden Ansprache. Mit dem Bau der Berliner Mauer habe die damalige DDR-Regierung die deutsche Teilung im wahrsten Sinne des Wortes zementiert. Köhne erinnerte daran, dass viele Menschen bereit waren, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, um die Mauer zu überwinden. Peter Fechter war einer von ihnen.
Am 17. August 1962 gegen 14.15 Uhr hatte der 18-jährige Maurergeselle Peter Fechter aus Weißensee versucht, zusammen mit seinem gleichaltrigen Freund und Arbeitskollegen Helmut Kulbeik, die Mauer in der Zimmerstraße unweit des damaligen Übergangs Checkpoint Charlie zu überklettern. Während es Kulbeik schaffte, wurde Fechter vor den Augen von Passanten noch auf der Mauer ohne Vorwarnung von mehreren Schüssen getroffen. Er fiel zurück auf Ost-Berliner Gebiet und blieb bewegungsunfähig fast eine Stunde im Todesstreifen liegen. Begleitet von wütenden Mörder-Rufen aus dem Westteil der Stadt holten ihn schließlich Grenzsoldaten der DDR aus dem Todesstreifen. Peter Fechter verblutete und starb gegen 17 Uhr im Krankenhaus. Er wurde auf dem evangelischen Friedhof der Auferstehungsgemeinde in Weißensee, Indira-Gandhi-Straße 110, bestattet.
Obwohl der Beerdigungstermin nicht bekannt gegeben werden durfte, kamen rund 300 Trauergäste an das Grab Fechters. Die Grabinschrift "Allen unvergessen" war damals eine Kampfansage an den Staat. "Sie ist für uns Auftrag und Verpflichtung, an Peter Fechter und sein Schicksal zu erinnern und tagtäglich dafür einzutreten, dass in Deutschland nie wieder Diktatur und Unterdrückung herrschen und die Freiheit als eines der höchsten Güter verteidigt wird", betonte Köhne.
Autor:Michael Kahle aus Mitte |
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